Integrale Bogenbrücke mit Zugband
Bogenbrücken mit mehreren Feldern werden seit jeher vor allem zur Überbrückung von breiten ebenen Tälern verwendet. Beim Ausfall eines Brückenfelds besteht bei derartigen Tragwerken allerdings die Gefahr eines fortschreitenden Versagens, wie es wohl unlängst beim Einsturz einer Brücke in Norditalien...
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Published in | Beton- und Stahlbetonbau Vol. 116; no. 2; pp. 127 - 138 |
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Main Authors | , |
Format | Journal Article |
Language | English |
Published |
01.02.2021
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Subjects | |
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Summary: | Bogenbrücken mit mehreren Feldern werden seit jeher vor allem zur Überbrückung von breiten ebenen Tälern verwendet. Beim Ausfall eines Brückenfelds besteht bei derartigen Tragwerken allerdings die Gefahr eines fortschreitenden Versagens, wie es wohl unlängst beim Einsturz einer Brücke in Norditalien der Fall war. An der TU Wien wurde eine neue Technologie entwickelt, die ein derartiges Versagen verhindern kann. Durch den Einsatz eines zwischen den Bogenfußpunkten angeordneten Zugbands ergeben sich aber noch weitere Vorteile. Eine abschnittsweise Herstellung ohne aufwendige Bauhilfsmaßnahmen wird ermöglicht und bei feldweiser Verkehrsbelastung treten deutlich geringere Biegebeanspruchungen im Tragwerk auf, was eine schlanke Querschnittsgestaltung zulässt. Ästhetisch anspruchsvolle und materialsparende Bauwerke können somit errichtet werden. Die durch das Tragverhalten von Bogenkonstruktionen geschaffene Option zur integralen Ausbildung von sehr langen Tragwerken bringt zusätzlich wirtschaftliche Vorzüge. Im vorliegenden Beitrag wird ein für wahrscheinlich erachtetes Einsturzszenario der Albiano Magra Brücke in Norditalien erläutert und anschließend die neu entwickelte Technologie vorgestellt. Neben den Vorteilen wird auf Besonderheiten der neuen Baumethode eingegangen. Der Wahl der Steifigkeit des Zugbands muss beim Entwurf besondere Beachtung geschenkt werden, weshalb diese im Zuge einer Parameterstudie untersucht wird. Abschließend werden mögliche Einsatzbereiche der neuen Technologie aufgezeigt.
Integral arch bridge with tension‐tie – A new technology to avoid progressive collaps
Multi span arch bridges have always been used to bridge wide, flat valleys. Removing a single span of such a construction can lead to a progressive collapse, as was recently the probable failure cause of a bridge in northern Italy. A new bridge construction technology, capable of preventing this kind of failure, has been developed at TU Wien. The tendon, which connects the springers of the arches, even offer further advantages. The technology allows for a bridge construction in stages without temporary bracings, despite of slender piers, as well as the reduction of bending moments of the arches and the piers for traffic loads positioned in a single span. Aesthetically sophisticated and material‐saving structures can thus be erected. By implementing arches, the construction of long integral bridges becomes possible, bringing additional economic advantages. In this article a collapse scenario of the Albiano Magra bridge, which is considered to be probable, will be illustrated, before the new technology is presented. Besides advantages, particularities of the new construction method are discussed. With the stiffness of the tendon being of utmost importance for the design, a conducted study of this parameter is presented. Finally, possible areas of application of the new technology are pointed out. |
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ISSN: | 0005-9900 1437-1006 |
DOI: | 10.1002/best.202000040 |