Erste Ergebnisse der funktionellen Pharyngoösophagogastroskopie im Vergleich zur traditionellen Diagnostik der Refluxkrankheit – ein relevanter Diagnostikansatz im oberen Gastrointestinaltrakt?

Einleitung: In den westlichen Industrienationen liegt die Prävalenz der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) bei etwa 10–20%, wenn mehrmals wöchentliche oder tägliche Refluxsymptome zugrunde gelegt werden. So hat sich vor allem in Amerika die Zahl der Refluxerkrankungen in den letzten 30 Jahren...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inEndoskopie heute
Main Authors Mellulis, M.J., Sterk, P., Bruch, H.P.
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 16.03.2007
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Einleitung: In den westlichen Industrienationen liegt die Prävalenz der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) bei etwa 10–20%, wenn mehrmals wöchentliche oder tägliche Refluxsymptome zugrunde gelegt werden. So hat sich vor allem in Amerika die Zahl der Refluxerkrankungen in den letzten 30 Jahren verzehnfacht. Die Zahl der Patienten mit typischen Refluxsymptomen bedürfen einer speziellen Diagnostik, insbesondere zum Ausschluss anderer Pathologien des oberen Gastrointestinaltraktes und zur richtigen Weichenstellung der erforderlichen Therapie. Grundlagen: Die Anamnese und körperliche Untersuchung des Patienten als auch die Durchführung einer Ösophagogastroduodenoskopie sind die erste Schritte in der Diagnostik der Refluxkrankheit. Die oesophageale Funktionsdiagnostik mit der 24h pH-metrie und der Oesophagusmanometrie erfolgt zur weiteren Klärung bei Patienten mit atypischen Symptomen, bei fehlendem Hinweis einer Refluxösophagitis und zur Qualitätssicherung nach chirurgischer Therapie. Methoden: Als neues diagnostisches Mittel wurde in der Chirurgischen Endoskopie die funktionelle Pharyngoösophagogastroskopie (Funktionsendoskopie) eingeführt. Zusammen mit den beiden bislang etablierten Methoden, die 24h pH-Metrie und die Oesophagusmanometrie, stellt die Funktionsendoskopie die dritte Säule in der Refluxdiagnostik dar. Ein Fiberoskop der Fa. Storz (Durchmesser 3,5mm, Länge 75cm), eine Kaltlichtquelle (450V Storz), eine endoskopische Kamera, ein DVD-Recorder mit entsprechender Software für eine Bild für Bild Analyse und ein Bildschirm werden benutzt. Die Pharyngoösophagogastroskopie wird am wachen sitzenden Patienten durchgeführt, das Fiberoskop wird durch die Nase ohne Analgesie eingeführt. Ergebnisse: Bei 100 Patienten wurden die oesophageale Phase des Schluckaktes, funktionelle Störungen des oberen und unteren Ösophagussphinkters und der Z.n. Fundoplicatio untersucht. Die Akzeptanz dieser Untersuchung war bei den Patienten annähernd 100%. Passagestörungen im Bereich des oberen Oesophagussphinkters (UES), des tubulären und des unteren Oesophagussphinkters (LES) könnten zeitlich und bildlich erfasst werden und korrelierten mit den individuellen Symptomen. Die durchgeführten Ösophagusmanometrie ergänzte synergistisch durch die quantitative Darstellung die Befunde aus der Funktionsendoskopie. Somit könnte die funktionelle Pharyngoösophagogastroskopie neben der genauen Anamneseerhebung des Patienten ein wichtiger Wegbereiter für weitere sinnvolle und rationelle Diagnostik bei oesophagealen Störungen, wie die Refluxkrankheit, sein.
ISSN:0933-811X
1439-2577
DOI:10.1055/s-2007-974177