Kernspintomographische Detektion rupturgefährdeter Plaques der Arteria carotis interna

Hintergrund: Nach der histologischen Klassifikation der American Heart Association (AHA) lassen sich atherosklerotische Plaques in die Klassen I-VIII einteilen. In Anlehnung daran ermöglicht die sogenannte modifizierte Klassifikation eine Zuordnung atherosklerotischer Plaques der Arteria carotis int...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inAktuelle Neurologie
Main Authors Esposito, L., Sander, D., Heider, P., Wolf, O., Greil, O., Zimmer, C., Sievers, M., Poppert, H.
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 27.09.2006
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Hintergrund: Nach der histologischen Klassifikation der American Heart Association (AHA) lassen sich atherosklerotische Plaques in die Klassen I-VIII einteilen. In Anlehnung daran ermöglicht die sogenannte modifizierte Klassifikation eine Zuordnung atherosklerotischer Plaques der Arteria carotis interna (ACI) nach kernspintomographischen Kriterien. Die Plaquetypen IV-V und VI lassen aufgrund histologischer Untersuchungen eine Instabilität vermuten. Ziel unserer Studie war die Evaluation der klinischen Relevanz des modifizierten Klassifikationsschemas zur Detektion rupturgefährdeter ACI-Stenosen mittels Magnetresonanztomographie (MRT). Methoden: 50 Patienten (14 Frauen) mit einem lokalen Stenosegrad ≥70% der ACI wurden kernspintomographisch (1.5 Tesla, Siemens Symphony, Deutschland) mit bilateralen Karotis-Oberflächenspulen (PACC-SS15, Machnet, Niederlande) untersucht. Es wurden T1-, T2, Time-of-Flight (TOF) und protonengewichtete (PD)- Aufnahmen angefertigt. Die Schichtdicke für die TOF-Aufnahmen betrug 1mm, für die T1-, T2 und PD-Aufnahmen jeweils 2mm. Die Bilder wurden von zwei Neuroradiologen gemäß der modifzierten AHA-Klassifikation verblindet ausgewertet. Ergebnisse: 19 Patienten wiesen eine kürzlich symptomatisch gewordene Stenose auf, 31 Patienten waren asymptomatisch. 4 Patienten wurden aufgrund unzureichender Bildqualität ausgeschlossen. Bei symptomatischen Patienten fanden sich im Vergleich zu asymptomatischen Patienten die Plaquetypen IV-V und VI signifikant häufiger (72,2% und 16,7% vs. 28,6% und 3,6%; P<0,01; zweiseitiger Pearson-Test). Schlussfolgerung: Plaquetyp IV-V und VI fanden sich signifikant häufiger bei Patienten mit symptomatischer ACI-Stenose im Vergleich zu asymptomatischen Patienten; sie scheinen somit rupturgefährdete Gefäßplaques darzustellen. Die Klassifikation atherosklerotischer ACI-Plaques anhand der modifizierten AHA-Kriterien mittels MRT ist eine vielversprechende Methode zur Risikostratifizierung von Patienten mit ACI-Stenose.
ISSN:0302-4350
1438-9428
DOI:10.1055/s-2006-953454