Evaluation der Atemgaskonditionierung der aktiven Befeuchter 730 und 850 (Fa. Fisher&Paykel) an einem Lungenmodell
Hintergrund: Für die Beatmung Neugeborener sind adäquate Befeuchtung und Erwärmung der Atemgase wichtig, um Sekretprobleme, Infektionen, Flüssigkeitsimbalancen und BPD-Risiko zu minimieren. Als Optimum werden ein Temperaturbereich von 36–38°C und eine absolute Feuchte (aF) von 44mg/l (entspr. 100% r...
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Published in | Neuropediatrics |
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Main Authors | , , , |
Format | Conference Proceeding |
Language | German |
Published |
13.11.2006
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Summary: | Hintergrund:
Für die Beatmung Neugeborener sind adäquate Befeuchtung und Erwärmung der Atemgase wichtig, um Sekretprobleme, Infektionen, Flüssigkeitsimbalancen und BPD-Risiko zu minimieren. Als Optimum werden ein Temperaturbereich von 36–38°C und eine absolute Feuchte (aF) von 44mg/l (entspr. 100% relative Feuchte bei 37°C) im Atemgas angesehen [1]. Obwohl aktive Befeuchter (aB) diese Anforderungen theoretisch erfüllen, finden sich im klinischen Alltag oft Hinweise auf eine zu geringe Befeuchtung der Atemgase. Wir hatten Messungen mit dem Beatmungsgerät (Stephanie) vorgestellt [2] und setzten diese nun mit dem Babylog 8000 Plus (Fa. Dräger) und den aB 730 und aB 850 der Firma Fisher&Paykel unter realitätsnahen Bedingungen an einem dafür evaluierten Lungenmodell fort.
Material und Methoden:
Das Anfeuchtungs- und Erwärmungsverhalten der aB sowie die Wasserbilanz des Lungenmodells wurden untersucht. Der Aufbau entsprach der klinischen Situation: Beatmungsgerät, aB, zugehörige Schläuche, Inkubator mit Lungenmodell sowie die Sensorik (Thermistoren und Feuchtemessung im Hauptstrom). Die Messwerte wurden kontinuierlich über zwei Stunden elektronisch aufgezeichnet. Beim aB 850 konnten zusätzlich vom Gerät abgegebene Werte (Temperaturen, Heizleistung) simultan gespeichert werden. Aus den Voruntersuchungen [2] war die deutliche Abhängigkeit der aF vom Beatmungsflow zu erkennen, sodass wir Messungen unter Beatmung mit Flows von 5–10–15–20 l/min durchführten.
Ergebnisse:
Direkt hinter den aB lag die anfangs abgegebene aF für beide Geräte bei oder über den geforderten Werten. Sic konnte im Verlauf jedoch beim aB 730 (mit den vom Hersteller empfohlenen Einstellungen „39°C; -2“) nur für einen Flow von 5 l/min gehalten werden. Für die höheren Flows war eine abfallende aF-Kinetik bis zu 36mg/l zu verzeichnen. Das neuere Gerät (aB 850) hatte bei 20 l/min das gleiche Problem.
Schlussfolgerung:
Neue Messungen zur Untersuchung der Anfeuchtungskapazität von aB mit Neonatalventilatoren zeigen, dass beide Geräte die geforderten Zielwerte für die aF für Flussraten >15 l/min nicht dauerhaft halten können; für das Gerät (aB 730) gilt dies bereits über 5 l/min. Eine kontinuierliche Langzeitmessung zur korrekten Beurteilung scheint unerlässlich. Eine Evaluierung weiterer Systeme hinsichtlich o. g. Kriterien ist notwendig.
Literatur:
1. Ryan et al.(2002): Energy balance in the intubated human airway is an indicator of optimal gas conditioning. Crit. Care Med. 2002; 30(2): 355–361
2. Müller-Hansen I.(Vortrag GNPI 2005): Evaluation der Atemgaskonditionierung eines neonatalen Beatmungsgerätes an einem Lungenmodell. Abstract; Z Geburtsh Neonatol 2005;209;S14 |
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ISSN: | 0174-304X 1439-1899 |
DOI: | 10.1055/s-2006-946479 |