Kombinierte topische, intrakamerale und subkonjunktivale Anästhesie bei Kataraktoperationen

Hintergrund: Neben der Para-/Retrobulbäranästhesie haben sich in den letzten Jahren zunehmend nichtinjektive Anästhesieformen in der Kataraktchirurgie etabliert. Gegenüber den injektiven Verfahren haben diese jedoch häufig den Nachteil einer mangelnden Bulbusakinesie und erhöhten Schmerzrezeption wä...

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Published inKlinische Monatsblätter für Augenheilkunde
Main Authors Motschmann, M, Schlote, HW
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 23.11.2005
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Summary:Hintergrund: Neben der Para-/Retrobulbäranästhesie haben sich in den letzten Jahren zunehmend nichtinjektive Anästhesieformen in der Kataraktchirurgie etabliert. Gegenüber den injektiven Verfahren haben diese jedoch häufig den Nachteil einer mangelnden Bulbusakinesie und erhöhten Schmerzrezeption während des Eingriffes. Bei dem von uns demonstrierten kombinierten Verfahren der Oberflächenanästhesie lassen sich diese negativen Effekte weitgehend vermeiden. Methodik: Nach intensiver Tropfapplikation (Xylocain-AT) und 5-minütiger Okulopression wird schmerzfrei ein subkonjunktivales Depot von 2ml Lokalanästhetikum (1ml Bupivacain 0,5% mit 0,005% Epinephrin und 1ml Xylocitin 2% gelöst in 150 IE Hylase Dessau) limbusnah bei 12 Uhr gesetzt. Diese Quaddel wird anschließend gezielt auf die Ansätze der vier geraden Augenmuskeln ausgestrichen. Über eine Parazentese erfolgt zusätzlich noch eine intrakamerale Applikation von 0,5ml Xylocitin 2% (gelöst in 0,5ml NaCl 0,9%). Wir berichten über die Ergebnisse von 2000 Kataraktoperationen, die unter dieser Anästhesieform durchgeführt wurden. Ergebnisse: Eine zusätzliche Para- bzw. Retrobulbäranästhesie war wegen erhöhter Schmerzempfindlichkeit lediglich in 10 Fällen (0,5%) und wegen erhöhter Bulbusmotilität in nur 5 Fällen (0,25%) erforderlich. Intraoperative Komplikationen wichen in ihrer Häufigkeit nicht von den zuvor unter injektiven Anästhesieformen durchgeführten Operationen ab und lagen in der Spannbreite der in der Literatur veröffentlichten Ergebnisse. Schlussfolgerung: Das von uns demonstrierte kombinierte Anästhesieverfahren ermöglicht einen schmerzfreien und regulären Verlauf der Kataraktchirurgie unter Vermeidung der Nachteile injektiver Anästhesieverfahren.
ISSN:0023-2165
1439-3999
DOI:10.1055/s-2005-922957