Mortalität der schweren oberen GI-Blutung unter intensivierter, akut-interventioneller Therapie

Trotz verbesserter medikamentöser sowie endoskopischer Möglichkeiten liegt die Mortalität der akuten oberen Gastrointestinal (GI)-Blutung bei Hochrisikopatienten (>60 a; hoher Blutverlust) bei über 20%. Bei Forrest Ia-Blutungen versterben sogar 26% der Patienten (1). Ziel der Studie war es den Ou...

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Published inZeitschrift für Gastroenterologie
Main Authors Mauler, H, Zwerina, N, Brunner, H
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 04.05.2005
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Summary:Trotz verbesserter medikamentöser sowie endoskopischer Möglichkeiten liegt die Mortalität der akuten oberen Gastrointestinal (GI)-Blutung bei Hochrisikopatienten (>60 a; hoher Blutverlust) bei über 20%. Bei Forrest Ia-Blutungen versterben sogar 26% der Patienten (1). Ziel der Studie war es den Outcome der schweren GI-Blutungen unserer Abteilung im Zeitraum eines Jahres hinsichtlich Blutungs- sowie Gesamtmortalität zu evaluieren. Die standardisierten therapeutischen Maßnahmen an der Intensivstation inkludierten die primäre Kreislauf-stablisierung mit Volumensubstitution bzw. Erythrozytenkonzentraten (bei Hb <8mg/dl), die kontinuierliche Gabe von Somatostatin (240µg/h i.v.) und Pantoprazol (80mg Bolus; 8mg/h i.v.) sowie die endoskopische Blutstillung innerhalb der ersten drei Stunden nach Aufnahme. Von 154 Patienten mit der Einweisungsdiagnose Hämatemesis erfüllten 66 das primäre Einschlusskriterium – GI-Blutung nach Forrest I-IIb (32/34 m/w; Alter 67±18 a; Hämoglobin 8,3±2,0mg/dl). Gemäß der Forrest-Klassifikation hatten 11% eine Stadium Ia (spritzende Blutung), 44% eine Ib (Sickerblutung), 18% eine IIa (Gefäßstumpf) und 27% eine IIb Blutung (Koagel). Die vier häufigsten zur Blutung führenden Pathologien waren das Ulcus duodeni (41%), Ulcus ventriculi (20%), Ulcus ösophagei (13%) und Ösophagusvarizen (11%). Eine primäre endoskopische Blutstillung gelang in 88% der Fälle. 9% erforderten eine operative Sanierung. 2 Patienten (3%) verstarben im hypovolämischen Blutungsschock. Die 5-Tagesmortalität betrug 8% (n=5) und die Gesamtmortalität 15% (n=10). In 8% wurde eine Rezidivblutung erfolgreich gestillt. In Anbetracht des hohen Risikos der eingeschlossenen Patienten konnte eine vergleichsweise niedrige Mortalität, die wir auf die sofortige endoskopische Blutstillung und intensivmedizinische Versorgung zurückführen, erreicht werden.
ISSN:0044-2771
1439-7803
DOI:10.1055/s-2005-869613