Beurteilung mikrovaskulärer Charakteristika von hochgradigen Gliomen mit Kontrastmittel-gestützter dynamischer MRT

Fragestellung: Ziel war, mittels T1-gewichteter Kontrastmittel-gestützter dynamischer MRT (T1-DCE-MRT) die mikrovaskuläre Permeabilität und Perfusion hochgradiger Gliome mit 3 Analysetechniken zu beurteilen. Verglichen wurden eine konventionelle Technik und 2 neue, die eine höhere Genauigkeit der an...

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Published inAktuelle Neurologie
Main Authors Harrer, JU, Haroon, HA, Buckley, DL, Embleton, K, Roberts, C, Jackson, A, Parker, GJM
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 07.09.2004
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Summary:Fragestellung: Ziel war, mittels T1-gewichteter Kontrastmittel-gestützter dynamischer MRT (T1-DCE-MRT) die mikrovaskuläre Permeabilität und Perfusion hochgradiger Gliome mit 3 Analysetechniken zu beurteilen. Verglichen wurden eine konventionelle Technik und 2 neue, die eine höhere Genauigkeit der analysierbaren Parameter erzielen und Überschätzung der Bluthirnschranken-Permeabilität („Pseudopermeabilität“) vermeiden sollen. Methode: 18 Patienten mit hochgradigen Gliomen (WHO III: 3, WHO IV:15) wurden mit T1-DCE-MRT untersucht. Nach Erstellen des nativen T1-Basisdatensatzes wurde eine kontrastverstärkte T1-gewichtete 3D-Fast-Field-Echo-Sequenz mit 40 dynamischen Bildern/Schicht nach Gabe von 0,1 mmol/kg Gadodiamid durchgeführt. Drei kinetische Modelle wurden zur Analyse der Volumen-Transfer-Konstante (Ktrans) zwischen Plasma und Extravaskular-Extrazellular-Raum und, wo möglich, des fraktionellen Plasmavolumens (Vp) angewandt: das konventionelle Tofts und Kermode Model (TK, ohne individuelle vaskuläre Primärkurve), eine modifizierte Version dieses Models (mTK, mit individueller vaskulärer Primärkurve und Vp) und eine „First-Pass“ Variante dieses Models (FP). Ergebnis: Die Analyse mit dem TK-Model ergab signifikant höhere Werte für Ktrans im Vergleich zu dem mTK- und FP-Model (p<0,001). Letztere Modelle ergaben vergleichbarere Werte, die zudem sehr gut korrelierten (r=0,744, p<0,01). Werte für Vp waren signifikant unterschiedlich zwischen der mTK- und der FP-Technik, zeigten aber – wie die Ktrans-Werte – eine sehr hohe Korrelation (r=0,901, p<0,01). Ktrans-Parameterbilder des TK-Models zeigten Pseudopermeabilität insbesondere in Arealen hoher Gefäßdichte, wohingegen die Ktrans-Parameterbilder der neuen Modelle akkurat Areale erhöhter Gefäßpermeabilität abbildeten und die nur mit den neuen Modellen errechenbaren Vp-Parameterbilder Gefäße klar darstellten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse demonstrieren die Wichtigkeit der individuellen Berechnung der vaskulären Primärkurve und des Vp bei der Analyse von T1-DCE-MRI. Die mTK- und die FP-Technik erzielen vergleichbare pathophysiologische Informationen hinsichtlich Gefäßpermeabilität und Perfusion von hochgradigen Gliomen. Beide Methoden vermeiden die Überschätzung von Ktrans in Arealen hoher Gefäßdichte und haben im Vergleich zur konventionellen TK-Technik eine deutlich höhere Spezifität. Beide Techniken könnten sich gut für das Monitoring anti-tumoraler, insbesondere anti-angiogenetischer Therapien eignen.
ISSN:0302-4350
1438-9428
DOI:10.1055/s-2004-832963