Koexpression von Cyclooxygenasen (COX–1 und COX–2) und vaskulären Wachstumsfaktoren (VEGF-A und VEGF-C) beim ösophagealen Adenokarzinom: Implikationen für künftige Chemopreventionskonzepte

HINTERGRUND. Basierend grundlagenwissenschaftlichen und epidemiologischen Untersuchungen wird derzeit die Prävention von ösophagealen Adenokarzinomen (Barrett-Karzinom) durch pharmakologische Blockade der Cyclooxygenase (COX) als viel versprechende Strategie angesehen. Bislang wird vornehmlich die B...

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Published inZeitschrift für Gastroenterologie
Main Authors Sarbia, M, von Rahden, B, Pühringer, F, Langer, R, Siewert, JR, Höfler, H, Stein, H
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 18.08.2004
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Summary:HINTERGRUND. Basierend grundlagenwissenschaftlichen und epidemiologischen Untersuchungen wird derzeit die Prävention von ösophagealen Adenokarzinomen (Barrett-Karzinom) durch pharmakologische Blockade der Cyclooxygenase (COX) als viel versprechende Strategie angesehen. Bislang wird vornehmlich die Blockade der COX–2-Isoform des Enzyms als für die Wirkung entscheidend angesehen, weshalb Studien derzeit auf die selektive COX–2-Inhibition fokussieren. COX–1 hingegen wird als unbedeutend für die Karzinogenese angesehen. Patienten & Methoden . Zur Evaluation der Bedeutung der Cyclooxygenasen beim Barrett-Karzinom wurden 40 primär resezierte Tumoren auf die mRNA-Expression beider Isoformen der Cyclooxygenase (COX–1 und COX–2) mittels quantitativer RT-PCR hin untersucht. Außerdem wurden die Expressionslevel zweier wichtiger COX-induzierter Moleküle, der proangiogenetischen Wachstumsfaktoren VEGF-A (Angiogenese) und VEGF-C (Lymphangiogenese), bestimmt. Ergebnisse. Die Expressionslevel von COX–1 and COX–2 unterschieden sich erheblich in den Tumorgeweben verschiedener Patienten. Ihre Expression war hochsignifikant miteinander korreliert (p=0.001; r=0.499). Weiterhin korrelierte die COX–2-Expression mit der Expression von VEGF-A (p<0.001; r=0.576) und VEGF-C (p<0.001; r=0.532). Im Gegensatz dazu korrelierte die COX–1 Expression lediglich mit VEGF-C (p<0.001; r=0.664), jedoch nicht mit VEGF-A. Mit zunehmender pT-Kategorie kam es zu einer Abnahme der Expression von COX–1 (p=0.039) und VEGF-C (p=0.023). Außerdem zeigte sich mit abnehmender Tumordifferenzierung eine verminderte Expression von VEGF-A (p=0.001), VEGF-C (p=0.037) and COX–2 (p=0.037). Schlussfolgerung. Unsere Daten legen nahe, dass beide COX-Isoformen in die Karzinogenese beim Barrett-Karzinom involviert sind. Dieses Ergebnisses ist im Hinblick auf die Wahl von Substanzen für die Chemoprävention (selektive/ nicht-selektive COX-Hemmer) bei Patienten mit Barrett-Ösophagus von Bedeutung. Weiterhin zeigen unsere Daten, dass die zentralen Angiogenesemodulatoren VEGF-A und C mit COX–1 und 2 in regulatorischem Zusammenhang stehen. Der antineoplastische Effekt der COX-Inhibition ist daher zumindest zum Teil antiangiogenetischer Natur.
ISSN:0044-2771
1439-7803
DOI:10.1055/s-2004-831660