Thorakale Manifestationsmuster der Sarkoidose anhand der CT-Bildgebung – eine retrospektive Analyse

Ziele: Die Sarkoidose ist eine Systemerkrankung mit häufiger und variabler thorakaler Manifestation. Die CT liefert entscheidende diagnostische Hinweise, wirft aber auch differentialdiagnostische Fragen auf. Ziel der Untersuchung ist die Analyse von CT-Thorax-Befunden bezüglich Art und Häufigkeit th...

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Published inRöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren
Main Authors Hagert-Winkler, A, Schulz, T, Lange, I, Borte, G, Schauer, J, Kahn, T
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 19.05.2004
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Summary:Ziele: Die Sarkoidose ist eine Systemerkrankung mit häufiger und variabler thorakaler Manifestation. Die CT liefert entscheidende diagnostische Hinweise, wirft aber auch differentialdiagnostische Fragen auf. Ziel der Untersuchung ist die Analyse von CT-Thorax-Befunden bezüglich Art und Häufigkeit thorakaler Manifestationsmuster der Sarkoidose anhand einer repräsentativen Patientenstichprobe. Methode: Retrospektive Analyse von CT-Scans (Lungen-/Mediastinalfenster) von 34 Patienten mit histologisch gesicherter thorakaler Sarkoidose. Es wurden Häufigkeit sowie ein eventuell kombiniertes Vorliegen der Befunde erfasst. Ergebnis: Häufig (ca. 80%) sind Lymphknotenvergrößerungen (LKS) nachweisbar (etwa 40% isoliert); 60% der Patienten weisen einen Befall des Lungenparenchyms auf (44% kombiniert mit LKS). In etwa 50% treten die LKS kombiniert mediastinal/hilär auf, bei 43% nur mediastinal. Isolierte hiläre LKS sind selten. Beim Lungenparenchymbefall überwiegt ein feinnoduläres Muster (80%) gegenüber retikulär-fibrotischen Veränderungen (35%), wobei Kombinationen vorkommen (15%). Ein Parenchymbefall ist bei ca. 25% der Befunde isoliert ohne LKS nachweisbar. Seltener sind pleurale Veränderungen, Atelektasen und Kavernenbildung. Schlussfolgerung: Die CT differenziert thorakale Manifestationen der Sarkoidose, die einzeln betrachtet jedoch unspezifisch sind. Insbesondere multiple kleinere mediastinale Lymphknoten sind oft der einzige Hinweis auf eine Sarkoidose und haben Bedeutung für die histologische Diagnosesicherung (Mediastinoskopie). Einzelne noduläre Sarkoidoseherde stellen ein wesentliches Problem bei der DD pulmonaler Rundherde dar. Pleurale Manifestationen und dys-bzw. atelektatische Veränderungen sind selten, schließen jedoch eine Sarkoidose ebenso wenig aus wie ein isolierter Lungenbefund mit Einschmelzung oder asymmetrische Parenchym- bzw. LKS-Befunde. Bei Verdacht auf eine Sarkoidose sollte vor Entscheidung über die histologische Sicherung immer ein CT- Thorax/Mediastinum durchgeführt werden.
ISSN:1438-9029
1438-9010
DOI:10.1055/s-2004-828142