Kommunikation für Sozialen Wandel Ein aktueller Blick in das internationale Forschungs- und Praxisfeld mit Schwerpunkt auf Deutschland
Zusammenfassung Dieser Beitrag befasst sich mit Ansätzen der Kommunikation für Sozialen Wandel ( Communication for Social Change, auch Entwicklungskommunikation ). Gemeint ist damit die Beschäftigung mit der Rolle von Kommunikation und Medien in gesellschaftlichen Transformationsprozessen, die Nachh...
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Published in | Publizistik Vol. 66; no. 3-4; pp. 565 - 588 |
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Main Authors | , |
Format | Journal Article |
Language | German |
Published |
Wiesbaden
Springer Fachmedien Wiesbaden
2021
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Subjects | |
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Summary: | Zusammenfassung
Dieser Beitrag befasst sich mit Ansätzen der
Kommunikation für Sozialen Wandel
(
Communication for Social Change,
auch
Entwicklungskommunikation
). Gemeint ist damit die Beschäftigung mit der Rolle von Kommunikation und Medien in gesellschaftlichen Transformationsprozessen, die Nachhaltigkeit auf ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Ebene anstreben. Dieser Forschungszweig wird oftmals immer noch auf Länder bezogen, die ökonomisch weniger entwickelt sind, zum Beispiel Länder des globalen Südens. Im Gegensatz dazu setzen wir voraus, dass gesellschaftliche Transformation für alle Nationen relevant ist, da strukturelle Formen von Marginalisierung auch in wirtschaftlich starken Nationen auftreten.
In der deutschen Kommunikationswissenschaft fand das Feld der
KSW
in den letzten drei Jahrzehnten nur vereinzelt Beachtung, obwohl es angesichts globaler Metaprozesse und internationaler Konflikte an Bedeutung zunimmt und sich inzwischen auch angrenzende Disziplinen für den Zusammenhang von Medien und gesellschaftlichen Transformationsprozessen interessieren. In Anlehnung an Kritiken des internationalen Feldes formuliert dieser Beitrag einen Ansatz der
KSW
als Forschungs- und Praxisfeld, das zunehmend soziale Bewegungen und in der Gesellschaft auftretende Formen von Teilhabe und Ausgrenzung von Personengruppen untersucht. Das bedeutet, verstärkt zivilbürgerliche Selbstorganisationen als zentrale Agenten gesellschaftlicher Transformationsprozesse zu betrachten, da diesen zunehmend Einfluss auf Politik und Gesellschaft zukommt. Zudem wird anhaltend gefordert, die Menschen, über die geforscht wird, in den Forschungsprozess einzubeziehen. Die Idee der partizipativen Forschung liegt auch diesem Beitrag zugrunde.
Abschließend plädieren wir sowohl für mehr empirische Forschungen als auch für die Etablierung eines Studienganges zu
KSW
in Deutschland. |
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ISSN: | 0033-4006 1862-2569 |
DOI: | 10.1007/s11616-021-00679-8 |