Ein neuer Weg zum Herz durch die distale Arteria radialis

HintergrundAls Zugangsweg zur Koronarangiographie und -intervention hat sich der transradiale Zugang als risikoärmer im Vergleich mit dem transfemoralen Zugang erwiesen. Seit einigen Jahren hat neben der traditionellen Punktion am distalen Unterarm der weiter distale Punktionsort in der anatomischen...

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Published inDer Kardiologe Vol. 14; no. 3; pp. 217 - 225
Main Authors Schenke, Karsten, Prog, Rostyslav, Matthiesen, Timm, Rafflenbeul, Erik, Grönefeld, Gerian, Viertel, Achim
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.06.2020
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Summary:HintergrundAls Zugangsweg zur Koronarangiographie und -intervention hat sich der transradiale Zugang als risikoärmer im Vergleich mit dem transfemoralen Zugang erwiesen. Seit einigen Jahren hat neben der traditionellen Punktion am distalen Unterarm der weiter distale Punktionsort in der anatomischen Tabatière zunehmende Verwendung gefunden. In diesem Artikel wird die Technik der distalen Punktion erläutert, und Ergebnisse aus unserem Register werden präsentiert.FragestellungVon Dezember 2017 bis Februar 2019 wurden alle über den distalen Zugangsweg untersuchten Patienten in einem Register erfasst, um die Sicherheit und Durchführbarkeit im Alltag zu untersuchen.MethodenErfasst wurden anonymisierte demografische Daten, Erfolgsraten der Punktion und der kompletten Durchführung des Eingriffs über den Arm sowie Punktionsdauer und Akutkomplikationen.ErgebnisseIn das Register wurden 315 Patienten mit 318 Punktionen eingeschlossen. Als geeignet wurden alle Patienten mit einem tastbaren Puls in der anatomischen Tabatière angesehen. Es zeigt sich eine hohe Erfolgsrate sowohl der Punktion (306/318 = 96 %) als auch eine niedrige Crossover-Rate auf einen anderen Gefäßzugang (26/318 = 8 %). Relevante Komplikationen wurden nicht gefunden.DiskussionDer distale radiale Zugang zeigt sich in unserem Register sicher, praktikabel und in seiner Anwendung schnell lernbar. Bisherige Daten zeigen eine niedrige Rate an Radialisverschlüssen, eine kurze Kompressionsdauer, eine geringere Rate an Hämatomen und die distale Radialispunktion ermöglicht einen ergonomischeren Zugang bei Untersuchungen über den linken Arm. Weitere Studien sind notwendig, um den distalen Zugang mit dem traditionellen Punktionsort am Unterarm systematisch zu vergleichen.
ISSN:1864-9718
1864-9718
DOI:10.1007/s12181-019-00361-4