Respiratorische Verschieblichkeit der Nieren

HintergrundIn der osteopathischen Literatur finden sich wenige Hinweise zum Einfluss des Atemmodus und der Atemtiefe auf die Mobilität intraabdomineller Organe. Diese Studie hat das Ziel, die Differenz der kraniokaudalen Nierenmobilität (KNM) in Ruheatmung (RA) und forcierter Atmung (FA) zu quantifi...

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Published inManuelle Medizin Vol. 53; no. 5; pp. 338 - 344
Main Authors Alt, S, Alt, B, Loudovici-Krug, D, Knie, R, Smolenski, U
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.10.2015
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Summary:HintergrundIn der osteopathischen Literatur finden sich wenige Hinweise zum Einfluss des Atemmodus und der Atemtiefe auf die Mobilität intraabdomineller Organe. Diese Studie hat das Ziel, die Differenz der kraniokaudalen Nierenmobilität (KNM) in Ruheatmung (RA) und forcierter Atmung (FA) zu quantifizieren und Richtwerte zur KNM vorzuschlagen.Probanden und MethodenMittels B-Bild-Sonographie wurde die beidseitige KNM von 23 Probanden in RA mit der bei FA verglichen. Gleichzeitig wurde durch den Einsatz zweier voneinander unabhängiger Untersucher bei den gleichen Probanden die Intertester-Reliabilität (Intraklassen-Korrelationskoeffizient, ICC) der sonographischen Messungen ermittelt. Eine umfangreiche Literaturrecherche ergänzt die eigenen Ergebnisse.ErgebnisseDie Differenz der KNM zwischen RA und FA wurde mit 25,70–29,09 mm bestimmt und ist für beide Nieren sowie beide Untersucher hochsignifikant (p < 0,001). Die ermittelten Richtwerte zur KNM betragen in RA für die rechte Niere (RN) 13,39–15,48 mm und für die linke Niere (LN) 11,87–13,35 mm. Bei FA betragen die ermittelten Richtwerte zur KNM für die RN 40,09–42,35 mm und für die LN 39,04–40,26 mm. Bei FA liegt beidseitig eine starke Korrelation (ICC: RN 0,914, LN 0,912) vor, dagegen ist bei RA die Korrelation für die LN mittelgradig (ICC: 0,518) und für die RN schwach (ICC: 0,455).SchlussfolgerungenDer dominierende Einfluss der Atemtiefe auf die KNM ist nachweisbar. Die KNM erreicht bei FA durchschnittlich fast 3-fach höhere Werte gegenüber der RA. Der geringere ICC-Wert bei RA weist darauf hin, dass die RA individuell mehr variiert und deshalb schwerer zu standardisieren ist als die FA. Die von uns ermittelten Werte für die Nierenmobilität in RA und FA sind als Richtwerte plausibel anwendbar.
ISSN:0025-2514
1433-0466
DOI:10.1007/s00337-015-0028-0