Reoperation oder Valve-in-Valve-TAVI?

Der Anteil der biologischen Grafts an allen implantierten Aortenklappenprothesen nimmt in den westlichen Industrienationen in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit von biologischen Prothesen kommt es daher zu einem vermehrten Patientenaufkommen mit therapiepflicht...

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Published inZeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Vol. 36; no. 3; pp. 184 - 192
Main Authors Demal, Till Joscha, Westermann, Dirk, Reichenspurner, Hermann, Conradi, Lenard
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.06.2022
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Summary:Der Anteil der biologischen Grafts an allen implantierten Aortenklappenprothesen nimmt in den westlichen Industrienationen in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit von biologischen Prothesen kommt es daher zu einem vermehrten Patientenaufkommen mit therapiepflichtiger Prothesendegeneration. In diesem Hochrisikopatientenkollektiv erscheint die kathetergestützte Aortenklappenimplantation (TAVI) mittels Valve-in-Valve(ViV)-Verfahren als attraktive Alternative zum konventionellen Aortenklappenersatz als Wiederholungseingriff. In retrospektiven Fallserien zeichnet sich die ViV-Prozedur durch eine niedrige 30-Tages-Mortalität, geringe Raten an postprozeduralen Blutungen oder Nierenschäden sowie durch eine schnelle Rekonvaleszenz aus. Allerdings ist das ViV-Verfahren mit erhöhten postprozeduralen transvalvulären Gradienten bei Implantation in Bioprothesen geringer Größe assoziiert. Zudem treten in 3–4 % der Eingriffe potenziell lebensbedrohliche Koronarokklusionen auf. Auch aufgrund der bislang fehlenden Daten zur Langzeithaltbarkeit von TAVI-Prothesen und aufgrund der nachteiligen hämodynamischen Ergebnisse nach ViV-Therapie in kleinen Bioprothesen bleibt der erneute chirurgische Aortenklappenersatz weiterhin die Therapie der Wahl bei jungen und Niedrigrisikopatienten sowie bei Patienten mit für das ViV-Verfahren ungeeigneter Anatomie. Um eine breitere Evidenzlage zum Vergleich beider Therapieoptionen zu schaffen, werden dringend randomisierte kontrollierte Studien benötigt.
ISSN:0930-9225
1435-1277
DOI:10.1007/s00398-022-00498-7