Winkelstabile Plattenosteosynthese bei distalen periprothetischen Femurfrakturen

ZusammenfassungHintergrundDie Versorgung distaler periprothetischer Femurfrakturen (PFF) stellt aufgrund des geriatrischen Patientenkollektivs eine große interdisziplinäre Herausforderung dar und erfolgt (abhängig vom Frakturtyp) häufig mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese (WPO), wobei bisher...

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Published inDer Unfallchirurg Vol. 124; no. 6; pp. 473 - 480
Main Authors Gassner, C Dr, Sommer, F, Rubenbauer, B, Keppler, A M, Liesaus, Y, Prall, W C, Kammerlander, C, Böcker, W, Fürmetz, J
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.01.2021
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Summary:ZusammenfassungHintergrundDie Versorgung distaler periprothetischer Femurfrakturen (PFF) stellt aufgrund des geriatrischen Patientenkollektivs eine große interdisziplinäre Herausforderung dar und erfolgt (abhängig vom Frakturtyp) häufig mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese (WPO), wobei bisher nur wenige Daten zum klinischen Outcome existieren. Ziel der Untersuchung ist die Identifikation von Risikofaktoren für ein schlechtes Outcome und erhöhte Mortalität.MethodenIn dieser retrospektiven Studie wurden 36 Fälle mit distaler PFF untersucht. Eingeschlossen wurden nur Versorgungen mit WPO. Neben relevanten Vorerkrankungen (ASA-Score, Charlson Index), der Frakturmorphologie und relevante Komplikationen, wurden u.a. die 1- und 3-Jahres-Mortalität, sowie das klinische Outcome mit Hilfe des Lysholm-Scores erfasst.ErgebnisseDie 1- und 3- Jahres Mortalität betrug 9% bzw. 26%, wobei dies ausschließlich ASA 3 und 4 Patienten betraf. Der Lysholm Score zeigte eine hohe Variabilität (65 ± 27 Punkte) mit höheren Werten in der ASA 1-2 Subgruppe (82 vs. 63 Punkte) aber unabhängig vom Frakturtyp. Als Risikofaktoren für die 3-Jahres Mortalität konnten der präoperative ASA-Score, der Charlson Komorbiditätsindex und das Patientenalter identifiziert werden.DiskussionDie dargestellte Fallserie weist eine hohe absolute Mortalitätsrate auf, auch wenn diese im Vergleich zu bisher publizierten Daten, etwas geringer war. Die Rate an Sekundärdislokationen, fehlender Frakturheilung oder Folgeoperationen war ebenfalls gering. Die WPO erscheint daher als geeignete Versorgung für Frakturen mit stabiler Prothese. Jedoch besteht eine hohe Variabilität im klinischen Outcome unabhängig vom Frakturtyp, sowie signifikant erhöhte Mortalitätsraten bei vorerkrankten Patienten.
ISSN:0177-5537
1433-044X
DOI:10.1007/s00113-020-00911-6