Die frühfunktionelle passive Mobilisation nach Beugesehnenverletzung (Zone 2) an der Hand

HintergrundNach einer Beugesehnennaht werden heutzutage unterschiedliche Weiterbehandlungsschemata angewandt. Die Patienten dieser Studie erhielten neben der dynamischen Nachbehandlung nach Kleinert zwei unterschiedlichen Anwendungen. Beide Gruppen sollen untereinander aber auch mit Studien über and...

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Published inDer Unfallchirurg Vol. 121; no. 7; pp. 560 - 568
Main Authors Gülke, Joachim, Mentzel, Martin, Krischak, Gert, Gulkin, David, Dornacher, Daniel, Wachter, Nikolaus
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.01.2018
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Summary:HintergrundNach einer Beugesehnennaht werden heutzutage unterschiedliche Weiterbehandlungsschemata angewandt. Die Patienten dieser Studie erhielten neben der dynamischen Nachbehandlung nach Kleinert zwei unterschiedlichen Anwendungen. Beide Gruppen sollen untereinander aber auch mit Studien über anderen Weiterbehandlungsschemata verglichen werden.MethodikFür 6 Wochen erhielten 62 erwachsene Patienten mit glatter Durchtrennung beider Beugesehnen in Zone 2 eine modifizierte dynamische Nachbehandlung nach Kleinert. Zusätzlich wurden sie prospektiv randomisiert entweder Gruppe I (Physiotherapie) oder Gruppe II (Nachbehandlung mit einem Exoskelett) zugeteilt. Nach 6, 12 und 18 Wochen wurde die Beweglichkeit untersucht, nach 18 Wochen der Strickland-Score bestimmt und zusätzlich die Kraft gemessen. Der DASH-Scores wurde nach 12 und 18 Wochen erfasst.ErgebnisseDie Beweglichkeit war unabhängig von der Therapiegruppe insbesondere im Mittel- und Endgelenk nach 6 Wochen noch eingeschränkt. Das Defizit nahm jedoch stetig ab, bis nach 18 Wochen eine annähernd freie Beweglichkeit erreicht wurde. Die Kraft betrug 75 % (Gruppe I) bzw. 78 % (Gruppe II) des Kraftniveaus der Gegenseite. Bereits nach 12 Wochen zeigte der DASH-Score eine gute Funktionalität, was sich in beiden Gruppen nach 18 Wochen mit 7,5 (Gruppe I) bzw. 6,8 (Gruppe II) weiter verbessert. Klinisch relevante Unterschiede zwischen beiden Gruppen fanden sich nicht.SchlussfolgerungHinsichtlich möglicher Rerupturen ist die Kleinert-Nachbehandlung ein sicheres Verfahren. Ein wesentlicher Kritikpunkt an der Kleinert-Therapie, das erhöhte Risiko von Beugekontrakturen, bestätigte sich bei unseren Untersuchungen nicht. Durch ergänzende Bewegungsübungen mit einem Exoskelett ließen sich vergleichbare Ergebnisse zur physiotherapeutischen Nachbehandlung erzielen.
ISSN:0177-5537
1433-044X
DOI:10.1007/s00113-017-0387-1