Kombination aus PARP- and PD-1-Inhibition bei einem Patienten mit ösophagogastrischem Adenokarzinom
Einleitung: Das ösophagogastrische Adenokarzinom (EGA) ist weltweit eine der Hauptursachen für krebsbedingte Mortalität. Die therapeutischen Möglichkeiten sind für Patienten mit rezidivierenden oder metastasierten Erkrankungen begrenzt. Eine gezielte Therapie kann für ausgewählte Patienten eine geei...
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Published in | Kompass Onkologie Vol. 10; no. 4; pp. 222 - 225 |
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Main Authors | , , , , , |
Format | Journal Article |
Language | English German |
Published |
Freiburg, Germany
01.01.2024
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Subjects | |
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Summary: | Einleitung: Das ösophagogastrische Adenokarzinom (EGA) ist weltweit eine der Hauptursachen für krebsbedingte Mortalität. Die therapeutischen Möglichkeiten sind für Patienten mit rezidivierenden oder metastasierten Erkrankungen begrenzt. Eine gezielte Therapie kann für ausgewählte Patienten eine geeignete Behandlung sein, ihre Wirksamkeit bleibt jedoch schwer fassbar. Falldarstellung: Hier zeigt ein 52-jähriger männlicher Patient mit fortgeschrittenem EGA vom Siewert-Typ II ein signifikantes Ansprechen auf die Kombinationstherapie mit Olaparib und Pembrolizumab. Nach der Progression im Anschluss an eine Erst- und Zweitlinientherapie, einschließlich eines PD-L1-Inhibitors (PD-L1 = Programmed Cell Death Ligand 1), wurde ein Next-Generation-Sequencing einer Tumorprobe durchgeführt, um mögliche molekulare Ziele zu identifizieren. Neben einer hohen PD-L1-Expression wurde eine Mutation in RAD51C, ein Teil des auf homologer Rekombination basierenden Reparatursystems (HDR-System), identifiziert. Infolgedessen wurde eine Therapie mit dem Poly(ADP-Ribose)-Polymerase (PARP)-Inhibitor Olaparib und dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab (PD-1 = Programmed Cell Death 1) eingeleitet. Es wurde ein dauerhaftes partielles Ansprechen beobachtet, das länger als 17 Monate anhielt. Ein zweites molekulares Profiling aus einer neu auftretenden subkutanen Metastase zeigte einen Verlust von FGF10, aber keine Abweichungen in der Genveränderung von RAD51C und SMARCA4. Interessanterweise zeigte die neue Läsion in 30% der Tumorzellen HER2-Positivität (Immunhistochemie (IHC) 3+ und Positivität bei der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)). Diskussion/Schlussfolgerung: In diesem Fall wurde trotz vorheriger Behandlung mit einem PD-L1-Inhibitor ein lang anhaltendes Ansprechen auf die Kombination von Olaparib und Pembrolizumab beobachtet. Dieser Fall zeigt, dass weitere klinische Studien erforderlich sind, um die Wirksamkeit von PARP-Inhibitorkombinationen bei EGA zu analysieren. |
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ISSN: | 2296-5416 2296-5386 |
DOI: | 10.1159/000535182 |