Die Wirkung von kolloidalen Volumenersatzmitteln und Ringer-Laktat auf Hämodynamik und Sauerstoffverbrauch von Intensivpatienten

Bei 25 Patienten, bei denen im Rahmen der Intensivtherapie ein intravasales Volumendefizit auftrat, wurde die Wirkung verschiedener Volumenersatzmittel auf Hamodynamik und Sauerstofftransport untersucht. Bei sämtlichen Patienten war wegen der hämodynamischen Instabilítät invasive arterielle sowie pu...

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Published inTransfusion medicine and hemotherapy Vol. 15; no. 1; pp. 33 - 38
Main Authors Hankeln, K., Siebert-Spelmeyer, C., Böhmert, F., Beez, M., Laniewski, P.
Format Journal Article
LanguageEnglish
Published 1988
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Summary:Bei 25 Patienten, bei denen im Rahmen der Intensivtherapie ein intravasales Volumendefizit auftrat, wurde die Wirkung verschiedener Volumenersatzmittel auf Hamodynamik und Sauerstofftransport untersucht. Bei sämtlichen Patienten war wegen der hämodynamischen Instabilítät invasive arterielle sowie pulmonalarterielle Drucküberwachung notwendig. Die Veränderungen der Hamodynamik wurden unter Anwendung eines von uns entwickelten Computersystems registriert und anschließend statistisch aufbereitet. In den Phasen hämodynamíscher Instabilität gemessen an einem pulmonalkapillären Wedge-Druck (WP) < 13 = 11 mmHg wurden die entsprechenden Volumenersatzlösungen – wenn die Indikation dazu gegeben war – mit gleichbleibender Infusionsgeschwindigkeit infundiert, bis der pulmonalkapilläre Druck auf 15–17 mmHg angestiegen war. Die Untersuchung von insgesamt 221 therapeutischen Interventionen zeigte: HAES-steril 10% Infusionslösung® (Fresenius, Oberursel) bewirkte starke und signifikante Anstiege des Herzindex (CI), der linksventrikulären Schlagarbeit (LVSWI), der rechtsventrikulären Schlagarbeit (RVSWI), der Sauerstoffverfügbarkeit (DO2I) und des Sauerstoffverbrauches (VO2I), sowie eine signifikante Verminderung des pulmonalvaskulären Widerstandes (PVRI). Die übrigen kolloidalen Volumenersatzlösungen führten zu gleichsinnigen geringeren Verbesserungen der kardiopulmonalen Parameter. Signifikanz wurde nur bei dem Sauerstoffverbrauchsanstieg unter HAES-Plasmasteril® (Fresenius, Oberursel), bei dem PVRI-Abfall unter Humanalbumin 5%® (Biotest, Frankfurt) und bei der rechtsventrikulären Schlagarbeit (RVSWI) unter alien drei Kolloidlösungen beobachtet. Ringer-Laktat erbrachte hingegen keine Verbesserung der kardiopulmonalen Parameter. Unter Infusion von Ringer-Laktat resultierte im Gegenteil eine hochsignifikante Steigerung des pulmonalvaskulären Widerstandes (PVRI). Diese Daten zeigen, daß das prognostisch oft entscheidende hämodynamische und Sauerstofftransport-Defizit von Intensivpatienten sich somit nur durch kolloidale Volumenersatzmittel, insbesondere durch HAES-steril 10% Infusionslösung® erfolgreich therapieren läßt, während das Defizit durch Ringer-Lösung nicht beseitigt wurde.
ISSN:1660-3796
1660-3818
DOI:10.1159/000222250