Folklor i politika

Auf den zahlreichen politischen Massenveranstaltungen, die im Laufe der letzten drei Jahre (1988 - 1990) in Jugoslawien, vor allem in Serbien und Montenegro, stattfanden, sind viele politische Botschaften erschienen, die (im folkloristischen stit), formuliert wurden (Lieder, Spruchbänder, Slogans)....

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Published inEtnološka tribina Vol. 20; no. 13; pp. 63 - 71
Main Author Čolović, Ivan
Format Journal Article
LanguageSerbian
Published Hrvatsko etnološko društvo 1990
Croatian Ethnological Society
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Summary:Auf den zahlreichen politischen Massenveranstaltungen, die im Laufe der letzten drei Jahre (1988 - 1990) in Jugoslawien, vor allem in Serbien und Montenegro, stattfanden, sind viele politische Botschaften erschienen, die (im folkloristischen stit), formuliert wurden (Lieder, Spruchbänder, Slogans). Die ethnolinguistische Analyse dieser Botschaften , z. B. die Ergebenheitsadresse gegenüber den politischen Führern (Josip Broz, Slobodan Miloševič, Franjo Tuđman), weist darauf hin, dass es unmöglich ist, das Gebiet ihrer Bedeutung politisch zu begrenzen und zwar auf die politisch erwünschten Konotationen. (Im Fall der Ergebenheitsadresse an die Führer, auf die Konotation, dass diese Botschaften, manifestiert in der volkstümlichen Sprache und im volkstümlichen Vers, aus dem Volk selber entstanden sind.) Die Benutzung der (folkloristischen) Muster und Formeln, oder die Benutzung von Zitaten aus Voklsliedern Für die Formulierung politischer Botschaften, gibt diesen Botschaften eine Dimension jenseits der Politik und Läpt, sie uns im Register der populären Mythologie und des Kollektivglaubens lesen. Die Divinization der »Volksfürer«, der väterlichen Anführer der Völker und die sie ergänzende Dehumanization, »Satanization« der politischen Gegner, sind die Rügen der folkloristischen Bearbeitung dieser politischen Themen und deuten auf den Schluss vom w esentlichen apolitischen K arakther des zeitgenössischen jugoslawischen Menschen.
ISSN:0351-1944
1848-9540