Die „wilden Siebziger“ und ihre „gegnerischen Soziologien

Gegenstand des Beitrages ist die historische Konstellation der westdeutschen Soziologie der 1970er Jahre. Während die Anfänge der bundesrepublikanischen Soziologie ein inzwischen gut untersuchtes Feld sind, bleiben die fachlichen Entwicklungen und Besonderheiten dieser Dekade bisher stark unterbeleu...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inZeitschrift für Soziologie Vol. 51; no. 4; pp. 307 - 334
Main Authors Moebius, Stephan, Römer, Oliver
Format Journal Article
LanguageEnglish
Published De Gruyter 03.11.2022
Subjects
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Gegenstand des Beitrages ist die historische Konstellation der westdeutschen Soziologie der 1970er Jahre. Während die Anfänge der bundesrepublikanischen Soziologie ein inzwischen gut untersuchtes Feld sind, bleiben die fachlichen Entwicklungen und Besonderheiten dieser Dekade bisher stark unterbeleuchtet. In den 1960er Jahren als gesellschaftliche Orientierungs- und Reformdisziplin entdeckt, wurde die Soziologie in den Siebzigern zum Ort eines vielschichtigen Kulturkampfes, der unterschiedliche Hoffnungen, Befürchtungen und Parteilichkeiten aufeinander bezog. Mit der gesteigerten gesellschaftlichen Wahrnehmung und Einbeziehung soziologischen Wissens und Denkens in den gesellschaftlichen Diskurs gingen unterschiedlichste Formen der Polarisierung einher. Inwiefern bietet die soziologische Konstellation der siebziger Jahre einen alternativen Modellfall für die Konstitutionalisierung der Sozialwissenschaften, der weder von wissenschaftslogisch begründeten Konzepten einer Einheitswissenschaft noch von Parteinahmen für eine soziologische Theorien- und Methodenpluralität gedeckt ist?
ISSN:0340-1804
2366-0325
DOI:10.1515/zfsoz-2022-0023