Patientenpräferenzen für die Therapie fortgeschrittener Melanome: Einfluss von Komorbidität

ZusammenfassungHintergrund und ZieleDie Wahl der Therapie für fortgeschrittene Melanome wird entscheidend von Komorbidität und Patientenpräferenzen beeinflusst. Ziel unserer Studie war, den Einfluss von Komorbidität auf Präferenzen zu untersuchen.Patienten und Methoden150 Patienten mit Melanom im St...

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Published inJournal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Vol. 19; no. 1; pp. 58 - 72
Main Authors Weilandt, Juliane, Diehl, Katharina, Marthe‐Lisa Schaarschmidt, Kiecker, Felix, Sasama, Bianca, Pronk, Melanie, Ohletz, Jan, Könnecke, Andreas, Müller, Verena, Utikal, Jochen, Hillen, Uwe, Harth, Wolfgang, Peitsch, Wiebke K
Format Journal Article
LanguageEnglish
Published Berlin Wiley Subscription Services, Inc 01.01.2021
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Summary:ZusammenfassungHintergrund und ZieleDie Wahl der Therapie für fortgeschrittene Melanome wird entscheidend von Komorbidität und Patientenpräferenzen beeinflusst. Ziel unserer Studie war, den Einfluss von Komorbidität auf Präferenzen zu untersuchen.Patienten und Methoden150 Patienten mit Melanom im Stadium IIC–IV führten ein Discrete‐Choice‐Experiment durch, um Präferenzen für Ergebnisattribute (Gesamtansprechrate [ORR], 2‐Jahres‐Überlebensrate, progressionsfreies Überleben [PFS], Zeit bis zum Ansprechen [time to response, TTR], Art der Nebenwirkungen, Therapieabbruch aufgrund von Nebenwirkungen) und Prozessattribute (Applikationsweise und ‐häufigkeit, Häufigkeit von Arztbesuchen) systemischer Melanomtherapien zu bestimmen. Der Einfluss von Komorbidität wurde mit Varianzanalysen und multivariaten Regressionen ermittelt.ErgebnisseTeilnehmer mit Hypertonie und anderen kardiovaskulären Erkrankungen legten signifikant größeren Wert auf TTR und Applikationsweise als andere. Befragte mit Gelenkerkrankungen sorgten sich stärker um TTR (β = 0,179, P = 0,047) und Applikationsweise, aber weniger um die ORR (ß = –0,209, P = 0,021). Diabetiker erachteten Nebenwirkungen (ß = 0,185, P = 0,039) und Häufigkeit von Arztbesuchen als entscheidender, die ORR dagegen als weniger relevant. Patienten mit anderen Krebserkrankungen waren besonders über Therapieabbrüche (ß = 0,219, P = 0,008) und weniger über die ORR (ß = –0,202, P = 0,015) besorgt. Teilnehmer mit Depressionen legten mehr Wert auf PFS (ß = 0,201, P = 0,025) und weniger auf TTR (ß = –0,201, P = 0,023) und Applikationsweise (ß = –0,167, P = 0,050).SchlussfolgerungenTherapiepräferenzen von Patienten mit Melanom variieren abhängig von der Komorbidität signifikant.
ISSN:1610-0379
1610-0387
DOI:10.1111/ddg.14293_g