Automatische Untersuchung von Atmungsgeräuschen

Die Auskultation der Lunge ist ein seit langer Zeit etabliertes Standardverfahren zur ihrer Beurteilung. Akustische Phänomene sind in der Lage, den Zustand der Lunge objektiv abzubilden. Pfeifende Atmungsgeräusche (Wheezing) kennzeichnen eindeutig eine Obstruktion der Lunge. Grobe Rassel­geräusche (...

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Published inAtemwegs- und Lungenkrankheiten Vol. 49; no. 10; p. 499
Main Authors Gross, V, Koehler, U, Weissflog, A, Fischer, P, Sohrabi, K
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Munich Dustri - Verlag Dr. Karl Feistle GmbH & Co. KG 01.10.2023
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Summary:Die Auskultation der Lunge ist ein seit langer Zeit etabliertes Standardverfahren zur ihrer Beurteilung. Akustische Phänomene sind in der Lage, den Zustand der Lunge objektiv abzubilden. Pfeifende Atmungsgeräusche (Wheezing) kennzeichnen eindeutig eine Obstruktion der Lunge. Grobe Rassel­geräusche („Coarse crackles“) sind ein eindeutiger Nachweis für vorhandenes Sekret in den Atemwegen. Über das physiologische Atmungsgeräusch kann kontinuierlich die Atmungsfrequenz erfasst werden. Fehlt das Atmungsgeräusch, kann dies ein klarer Hinweis auf eine Apnoe sein. Die technische Entwicklung hat es ermöglicht, die Atmungsgeräusche und akustischen ­Symptome kontinuierlich zu erfassen und automatisiert zu bewerten. Im Gegensatz zur Lungenfunktionsdiagnostik, die nur punktuell und mit entsprechender Mitarbeit der Patienten durchgeführt werden kann, ist die Aufzeichnung und Bewertung der Lungengeräusche über einen langen Zeitraum auch ohne Mitarbeit des Patienten möglich. Dies bietet besonders in der Diagnostik von Kindern mit pneumologischen Erkrankungen neue Möglichkeiten und gilt auch für den Schlaf, wo bisher keine objektive Erfassung des Zustands der Lunge möglich war. Erste Ergebnisse der automatischen Detektion zeigen hohe Sensitivitäten und Spezifitäten (> 90%).
ISSN:0341-3055
DOI:10.5414/ATX02317