Hämodynamische Wirkung der inhalativen Applikation von Stickstoff-Monoxyd und Iloprost bei Patienten mit geplanter Herztransplantation

Fragestellung Ein erhöhter pulmonalvaskulärer Widerstand (PVR) oder transpulmonaler Gradient (TPG) kann bei Patienten nach orthotoper Herztransplantation (oHTX) zu einer schweren Rechtsherzinsuffizienz führen. Dies stellt eine der häufigsten Todesursachen im Frühverlauf nach oHTX dar. Deshalb sollte...

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Published inZeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Vol. 17; no. 1; pp. 1 - 8
Main Authors Friedrich, Ivar, Hentschel, Thomas, Czeslick, Elke, Sablotzki, Armin
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.02.2003
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Summary:Fragestellung Ein erhöhter pulmonalvaskulärer Widerstand (PVR) oder transpulmonaler Gradient (TPG) kann bei Patienten nach orthotoper Herztransplantation (oHTX) zu einer schweren Rechtsherzinsuffizienz führen. Dies stellt eine der häufigsten Todesursachen im Frühverlauf nach oHTX dar. Deshalb sollten Transplantationskandidaten im Rahmen einer Rechtsherzkatheter-Diagnostik hinsichtlich der Reversibilität erhöhter pulmonal-vaskulärer Widerstände untersucht werden. Wegen der geringen Wirkung auf das periphere Gefäßsystem wurde bisher die Inhalation von NO gegenüber der intravenösen Prostaglandingabe favorisiert. Nachdem Iloprost per inhalationem erfolgreich in der Therapie der primären pulmonalen Hypertonie eingesetzt wurde, stellte sich die Frage, ob Iloprost auch in der Therapie der sekundären pulmonalen Hypertonie wirksam ist. Methodik In der vorliegenden Untersuchung verglichen wir die Effekte der inhalativen Gabe von NO (5, 10, 30ppm) und Iloprost (50μg) auf die hämodynamischen Parameter von 21 männlichen Herztransplantations-Kandidaten mit begleitender sekundärer pulmonaler Hypertonie. Ergebnisse Die Inhalation von Iloprost sowie von 5, 10 und 30ppm NO führte zu einer signifikanten Reduktion des mittleren pulmonalen Blutdruckes (mPAP) und des PVR ohne die systemische Hämodynamik zu beeinflussen. ILO war bezüglich beider Parameter stärker wirksam als NO. Der mPAP unter Iloprost war um 9,2% niedriger als unter der wirksamsten NO-Konzentration (ILO: 22,7±9,2 vs. NO-10ppm: 25,0±8,8mmHg mPAP, p<0,05). Darüber hinaus war der pulmonalvaskuläre Verschlussdruck (PCWP) in der ILO Gruppe 12,7% niedriger als unter optimaler NO-Konzentration (ILO: 10,8±6,4 vs. NO-10ppm 12,6±7,0mmHg PCWP; p<0,05). Schlussfolgerungen Die Wirkung von Iloprost auf die pulmonalvaskuläre Hämodynamik ist insgesamt günstiger als die von NO. Die Anwendbarkeit unabhängig von einer kontrollierten Beatmung lässt den Einsatz von Iloprost auch in der perioperativen Phase bei Herztransplantationen sinnvoll erscheinen.
ISSN:0930-9225
1435-1277
DOI:10.1007/s00398-003-0375-3