Knochenmarkregeneration nach Bestrahlung der Wirbelsäule

Hintergrund: Die Darstellung des Knochenmarks mittels radioaktiv markierter monoklonaler Antikörper gegen das NCA-95-Antigen humaner Granulozyten eröffnet die Möglichkeit der direkten Abbildung der granulopoetischen Aktivität. Nach einer Strahlentherapie findet sich im Bestrahlungsfeld eine verminde...

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Published inStrahlentherapie und Onkologie Vol. 175; no. 8; pp. 374 - 377
Main Authors SCHLEICHER, U. M, DOHMEN, B. M, GRIPP, S, BARES, R, BÜLL, U
Format Journal Article
LanguageGerman
Published München Springer 01.08.1999
Springer Nature B.V
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Summary:Hintergrund: Die Darstellung des Knochenmarks mittels radioaktiv markierter monoklonaler Antikörper gegen das NCA-95-Antigen humaner Granulozyten eröffnet die Möglichkeit der direkten Abbildung der granulopoetischen Aktivität. Nach einer Strahlentherapie findet sich im Bestrahlungsfeld eine verminderte Speicherung. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung von Stärke und Zeitverlauf dieses Effekts.Patienten und Methode: Wir analysierten 80 Fälle von Patienten, die wegen unterschiedlicher Tumoren mit Feldern unter Einschluß der Wirbelsäule bestrahlt worden waren und im Rahmen der Nachsorge eine Knochenmarkszintigraphie erhalten hatten. Die Aktivität in bestrahlten und unbestrahlten Wirbelkörpern wurde mittels ROI gemessen. Der Quotient aus beiden gab die relative Knochenmarkdepression an.Ergebnisse: Eine Depression des Knochenmarks trat bereits nach wenigen Fraktionen von 1,8 bis 2 Gy ein. Mit zunehmendem Abstand zur Bestrahlung zeigte sich eine Regeneration des Knochenmarks. Bei Patienten ohne Knochenmetastasen kam es zu einer kompletten Knochenmarkregeneration, bei Patienten mit Knochenmetastasen fanden wir in allen Fällen nur eine inkomplette Regeneration.Schlußfolgerung: Für eine gewisse Zeit nach Bestrahlung bildet die Radioimmunszintigraphie die Strahlenfelder als Suppression der granulopoetischen Knochenmarkaktivität ab. Im weiteren Verlauf zeigt sie jedoch auch die Knochenmarkregeneration. So kann sie dazu beitragen, im Rahmen einer multimodalen Behandlung die Toxizität abzuschätzen.
ISSN:0179-7158
1439-099X
DOI:10.1007/s000660050023