Betreute Wohnformen für chronisch schizophren Erkrankte. Praktische Konsequenzen aus einem Evaluationsprojekt in komplementären Angebotsstrukturen

Vorgelegt werden Daten aus einem evaluativ verstandenen Forschungsprojekt, in dem Kohorten chronisch schizophren Erkrankter untersucht werden, die in verschiedenen, nach der politischen Wende im Freistaat Sachsen neu etablierten betreuten Wohnformen leben. Als exemplarisch für aktuell noch zu enthos...

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Published inThe European journal of health economics Vol. 3; pp. S121 - S130
Main Authors Kallert, T. W., Leiße, M.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Germany Springer-Verlag 01.11.2002
Springer Nature B.V
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Summary:Vorgelegt werden Daten aus einem evaluativ verstandenen Forschungsprojekt, in dem Kohorten chronisch schizophren Erkrankter untersucht werden, die in verschiedenen, nach der politischen Wende im Freistaat Sachsen neu etablierten betreuten Wohnformen leben. Als exemplarisch für aktuell noch zu enthospitalisierende Patienten werden im ersten Teil der Arbeit soziodemographische und psychopathologische Charakteristika sowie soziale Behinderungen und Schwerpunkte des psychiatrischen Versorgungsbedarfs einer Gruppe von Pflegeheimbewohnern aufgezeigt. Aus einem Vergleich mit einer bereits in sozialtherapeutische Wohnstätten entlassenen Patientengruppe werden Folgerungen für den politisch intendierten weiteren Enthospitalisierungsprozess abgeleitet. Diesem sollte eine Pause verordnet werden, um insbesondere die Konzeption künftig zu errichtender sozialtherapeutischer Wohnstätten (z. B. um einen erheblichen pflegerischen Betreuungsanteil) zu erweitern, sodass dem Versorgungsbedarf noch zu enthospitalisierender Patienten Rechnung getragen werden kann. An den Daten zu Psychopathologie, sozialen Behinderungen und psychiatrischem Versorgungsbedarf einer Kohorte autark lebender Patienten wird im zweiten Teil der Arbeit demonstriert, dass das Prinzip der bedarfsgerechten Versorgung auch im Bereich des ambulant betreuten Wohnens noch nicht konsequent realisiert ist. Die Allokation in diese komplementäre Betreuungsform orientiert sich aktuell nicht gezielt am individuell differierenden Ausmaß von psychopathologischer Symptomatik und sozialen Kompetenzeinschränkungen. Hieraus resultiert die Forderung nach standardisierten individuellen Bedarfsanalysen und einer daran orientierten flexiblen Betreuungsgestaltung.
ISSN:1618-7598
1618-7601
DOI:10.1007/s10198-002-0117-6