Lernen im Dialog - Beschreibung und Analyse von Schülerdialogen beim Lösen eines Problems in einer Lerndyade

In der folgenden Studie wurden Dialoge untersucht, in denen zwei Schüler oder Schülerinnen ohne Hilfe einer steuernden und korrigierenden Lehrkraft gemeinsam versuchten, ein Problem zu lösen. Das Ziel, eine Alltagsfrage wie "Warum schwimmt ein Eisenschiff?" zu beantworten, weist den Weg zu...

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Published inBildungsforschung und Bildungspraxis = Education et recherche Vol. 22; no. 3; pp. 509 - 534
Main Authors Beck, Erwin, Baer, Matthias, Bachmann, Thomas, Guldimann, Titus, Niedermann, Ruth, Zutavern, Michael
Format Journal Article
LanguageGerman
Published 2000
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Summary:In der folgenden Studie wurden Dialoge untersucht, in denen zwei Schüler oder Schülerinnen ohne Hilfe einer steuernden und korrigierenden Lehrkraft gemeinsam versuchten, ein Problem zu lösen. Das Ziel, eine Alltagsfrage wie "Warum schwimmt ein Eisenschiff?" zu beantworten, weist den Weg zur Lösung des physikalischen Problems. Was im Dialog über das aufgerufene Sachproblem an Erfahrungen, Lösungsideen und Fragen zwischen den beiden Lernpartnern ausgelöst wird, macht die Fruchtbarkeit solcher Situationen aus. In einer repräsentativen Studie mit über 400 Schülerinnen und Schülern aus 20 Klassen des 8. Schuljahres wurden solche Dialoge zu einer physikalischen und zu einer eher sprachlichen Problemstellung untersucht. Hier war das Ziel, Rahmenbedingungen zu analysierern, die beitragen, dass Dialoge mehr oder weniger lernförderlich verlaufen. Es konnten z.B. geschlechtsspezifische Unterschiede und die Bedeutung des Vorwissens nachgewiesen werden. Bei einer kleineren Stichprobe von 31 Dialogpaaren wurden die Äusserungen der Gespräche unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass beim Lösen eines sprachlichen Problems eher die Fähigkeit zum Steuern eine Rolle spielt, bei der naturwissenschaftlichen Aufgabe die Vielfalt des sachlichen Vorwissens und "kreatives Abschweifen" helfen. Daraus lassen sich Folgerungen für das kooperative Lernen und die didaktische Bedeutung von Lernpartnerschaften ableiten. Ebenfalls thematisieren lässt sich die Bedeutung des Dialogs im gegenwärtigen Schulunterricht. (DIPF/Orig.). The following study examined dialogues in which two students tried to solve a problem together without the help of a steering and correcting teacher. The goal, to answer an everyday question such as, "Why does an iron boat float?" leads the way to the solution of a physical problem. The study-partners experiences, solution ideas, and questions in the discussion about the proposed subject, make up the fruitfulness of such a situation. In a representative study with over 400 male and female students of 20 eight-grade classes, such dialogues to a physical and rather linguistical problem area where examined. The aim here was to analyze the paradigms that contribute to a more or less enhancement of learning throughout the dialogues. As an example, it was possible to prove the genderspecific differences and the significance of pre-existing knowledge. A smaller spot-test of 31 dialogue-couples scrutinizes their conversations. The results show, among other things, that for the solution of a linguistical problem, the capability to steer matters, where with the natural-science task, the diversity of pre-existing knowledge and "creative straying" is helpful. From that, we can deduce conclusions for co-operative learning and the didactic meaning of studypartnerships. The significance of dialogues can as well be thematically examined in present school lessons. (DIPF/Orig.).
ISSN:1424-3946
0252-9955
DOI:10.5169/seals-786558