Dauerfeldversuche auf dem Versuchsfeld Dahnsdorf unter besonderer Berücksichtigung der Unkrautbekämpfung

Im Herbst 1995 wurde der Dauerfeldversuch „Strategievergleich – umweltschonender Pflanzenschutz“ angelegt, der zwei Fruchtfolgerotationen (12 Jahre) umfasste. Am Beispiel einer getreidebetonten Fruchtfolge und 3 Stufen der Herbizidanwendung wurde der Einfluss der Herbizid­intensität auf die Entwickl...

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Published inJournal für Kulturpflanzen Vol. 62; no. 7
Main Authors Bernhard Pallutt, Marga Jahn, Bernd Freier, Eckard Moll
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Julius Kühn-Institut 01.07.2010
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Summary:Im Herbst 1995 wurde der Dauerfeldversuch „Strategievergleich – umweltschonender Pflanzenschutz“ angelegt, der zwei Fruchtfolgerotationen (12 Jahre) umfasste. Am Beispiel einer getreidebetonten Fruchtfolge und 3 Stufen der Herbizidanwendung wurde der Einfluss der Herbizid­intensität auf die Entwicklung der Verunkrautung und die Getreideerträge untersucht. Der ständige Einsatz halbierter Herbizidaufwandmengen führte allmählich zu einer Zunahme der Verunkrautung im Vergleich zur situationsbezogenen Dosierung. Hierbei nahmen in den ersten sechs Jahren vor allem Apera spica-venti, Viola arvensis und Matricaria spp. zu. Am Ende der 2. Rotation der 6-feldrigen Fruchtfolge wurde insbesondere bei Centaurea cyanus und Matricaria spp. ein Anstieg des Auflaufs festgestellt. Beim herbizidbedingten Mehrertrag waren die Differenzen zwischen den Herbizidaufwandmengen in der 1. Rotation meist gering. In der 2. Rotation konnte mit der Anwendung der halbierten Herbizidaufwandmenge der unkrautbedingte Ertragsverlust nur noch teilweise unterbunden werden. Die Anwendung der situationsbezogenen Aufwandmenge führte in Weizen und Gerste zu wesentlich höheren Mehrerträgen. Der Einsatz reduzierter Herbizidaufwandmengen ist nur mit Hilfe von situationsbezogenen Dosierungen, deren Höhe meist 50 bis 100% der zugelassenen Herbizidaufwandmengen beträgt, dauerhaft möglich. Sichere Aussagen zur Nachhaltigkeit der Anwendung reduzierter Herbizidaufwandmengen sind nur in Dauerfeldversuchen zu erzielen. Der Untersuchungszeitraum sollte in Abhängigkeit von den Standortbedingungen, der Ausgangsverunkrautung, der Bodenbearbeitung und der Fruchtfolge mindestens 10, besser ca. 20 Jahre betragen.
ISSN:1867-0911
1867-0938
DOI:10.5073/JfK.2010.07.02