Heiße Luft oder cooler Duft? Die Trends der letzten 20 Jahre in der Riechstoffchemie

Dieser Aufsatz ist die Fortsetzung unseres Berichtes über die neuesten Trends der Riechstoffchemie aus dem Jahr 2000 und fasst die Entwicklungen der letzten 20 Jahren zusammen. Dem selben Duftspektrum folgend, werden besonders richtungsweisende Captives (patentgeschützte Riechstoffe, die nicht frei...

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Published inAngewandte Chemie Vol. 132; no. 38; pp. 16450 - 16487
Main Authors Armanino, Nicolas, Charpentier, Julie, Flachsmann, Felix, Goeke, Andreas, Liniger, Marc, Kraft, Philip
Format Journal Article
LanguageEnglish
Published 14.09.2020
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Summary:Dieser Aufsatz ist die Fortsetzung unseres Berichtes über die neuesten Trends der Riechstoffchemie aus dem Jahr 2000 und fasst die Entwicklungen der letzten 20 Jahren zusammen. Dem selben Duftspektrum folgend, werden besonders richtungsweisende Captives (patentgeschützte Riechstoffe, die nicht frei verkäuflich sind) vorgestellt, und die Einteilung in die Geruchsfamilien “fruchtig”, “grün”, “marin”, “blumig”, “würzig”, “holzig”, “Ambra” und “Moschus” wird auch in dieser Übersicht beibehalten. Das Design von Riechstoffen, ihre chemische Synthese und ihre Verwendung in der modernen Parfümerie werden anhand von prominenten Beispielen illustriert. Unter anderem werden neue fruchtige Riechstoffe vorgestellt, die vor allem der Kopfnote von Parfüms eine besondere Signatur verleihen, aber auch durch Anwendung von Präkursor‐Technologien in der Basisnote einen olfaktorischen Beitrag leisten können. Bei den Grünnoten liegt der Schwerpunkt auf grünen Blättern und Birnen. Neue Benzodioxepine und Benzodioxole haben die marine Familie modernisiert und machten eine Überarbeitung der Olfaktophor‐Modelle notwendig. Bedeutende regulatorische Einschränkungen des Gebrauchs von Lilial und Lyral bereicherten die Parfümindustrie im floralen Bereich mit einer großen Fülle von neuen Maiglöckchen‐Riechstoffen. Darüber hinaus wurde intensiv nach neuen Rosen‐Riechstoffen geforscht, wobei ein besonderes Augenmerk auf Rosenketonen lag. Die Biotechnologie gewann signifikant an Bedeutung, wie mit Clearwood und Ambrofix belegt wird. In der holzigen Duftfamilie wurde das riechende Prinzip des Vetiveröls aufgeklärt. Eine vierte und sogar fünfte Verbindungsklasse von Moschus‐Riechstoffen wurde entdeckt, von denen einige Derivate besondere wirtschaftliche Bedeutung erlangten. All diese Aktivitäten eröffneten neue, zukunftsweisende Perspektiven und Forschungsrichtungen in der Chemie der Riechstoffe. In 80 Düften um die Welt: Koste die süße Fruchtigkeit von Tropicalia, erkunde das üppige Grün von Bamboo Keton und tauche ein in das klare Wasser von Azuron. Spaziere durch blühende Nympheal‐Felder und lass Dich vom Wohlgeruch der erneuerbaren Riechstoffe Rotundon, β‐Santalol und Ambrocenid verführen. Ein Bericht über die letzten 20 Jahre aus der molekularen Welt der Düfte.
Bibliography:www.givaudan.com
Anmerkung zur Parfümanalytik
Anmerkung zu Warenzeichen
Korrespondenzadresse: kemptthal.ingredients_discovery@givaudan.com
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen und Warenzeichen berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann verwendet werden dürfen. Es handelt sich vielmehr häufig um gesetzlich geschützte Warenzeichen ® und ™, auch wenn diese nicht besonders als solche kenntlich gemacht wurden.
Die in diesem Beitrag angegebenen Prozentzahlen von Riechstoffen in Marktprodukten sind gerundete Werte. Sie beziehen sich außerdem häufig auch auf GC‐Flächenprozente (FID) und sind daher nicht frei von analytischen Fehlern.
ISSN:0044-8249
1521-3757
DOI:10.1002/ange.202005719