Psychoonkologische Versorgung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren

Zusammenfassung Hintergrund Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich sind hohen psychischen Belastungen ausgesetzt. Neben der Konfrontation mit einer potenziell lebensbegrenzenden Erkrankung verursachen intensive multimodale Therapieverfahren funktionelle und optische Veränderungen. Dies führt zu...

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Published inDer MKG-Chirurg Vol. 14; no. 1; pp. 23 - 28
Main Author Grosse-Thie, C.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Medizin 01.02.2021
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich sind hohen psychischen Belastungen ausgesetzt. Neben der Konfrontation mit einer potenziell lebensbegrenzenden Erkrankung verursachen intensive multimodale Therapieverfahren funktionelle und optische Veränderungen. Dies führt zu einer erhöhten Rate an pathologischen Bewältigungsstrategien, Depressionen und Suizidalität in dieser Patientengruppe und reduziert die Lebensqualität wesentlich. Eine Sonderrolle nehmen mit dem humanen Papillomavirus assoziierte Tumoren ein. Ziel Ziel ist es, spezifische Belastungsfaktoren dieser Patienten zu analysieren, um gezielte psychoonkologische Unterstützungsangebote zu entwickeln. Ergebnisse Die einzelnen Krankheitsphasen von Diagnosestellung bis zur Nachsorge verursachen spezifische psychologische Belastungen in unterschiedlicher Intensität. Diese sollten innerhalb der multidisziplinären Teams bekannt sein und in die Betreuung integriert werden. Psychoonkologische Gespräche sollten unabhängig von Screening-Instrumenten regelmäßig angeboten werden. Depressionen müssen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Schlussfolgerungen Die Integration psychoonkologischer Betreuungsangebote in die Therapie von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren kann zu einer Reduktion psychosozialer Störungen und pathologischer Bewältigungsstrategien führen. Sie bedarf der kontinuierlichen Bereitschaft aller Mitglieder des Behandlungsteams. Damit werden die Lebensqualität, die Patientenzufriedenheit und die Langzeitergebnisse der Tumortherapie verbessert.
ISSN:1865-9659
1865-9667
DOI:10.1007/s12285-020-00278-y