Der Dopingdiskurs der 1950er und 1960er Jahre in den Leitmedien Der Spiegel und Die Zeit

Zusammenfassung Doping und Antidoping sind sozial konstruierte, prozessuale und historisch kontingente Phänomene, die auf Verständigungen von Akteuren über Verbotenes und Erlaubtes beruhen. Daher ist der öffentliche Diskurs über Doping und Antidoping ein wichtiges Element der Dopinggeschichte. Die I...

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Published inSportwissenschaft Vol. 42; no. 3; pp. 163 - 177
Main Authors Meier, Henk E., Rose, Anica, Woborschil, Stefanie
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 01.09.2012
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Summary:Zusammenfassung Doping und Antidoping sind sozial konstruierte, prozessuale und historisch kontingente Phänomene, die auf Verständigungen von Akteuren über Verbotenes und Erlaubtes beruhen. Daher ist der öffentliche Diskurs über Doping und Antidoping ein wichtiges Element der Dopinggeschichte. Die Inhaltsanalyse des Dopingdiskurses in den meinungsbildenden Publikationen Der Spiegel und Die Zeit in den 1950er und 1960er Jahren zeigt nur eine geringe öffentliche Aufmerksamkeit für Doping, obwohl das Problembewusstsein im Zuge der Politisierung des Sports zunimmt und qualitative Veränderungen durch das anabole Doping erkannt werden. Doping gilt nicht als besonders brisantes, sondern als lösbares Problem. Bezüge zum westdeutschen Sport werden nicht hergestellt. Doping wird ethisch einhellig als negativ bewertet. Weder wird den Sportverbänden umfassend misstraut noch werden klare und energische Forderungen an Sportpolitik und -verbände gerichtet. Der bekannte Beitrag Brigitte Berendonks von 1969 markiert daher eine qualitative Wende im öffentlichen Diskurs über Doping.
ISSN:0342-2380
1868-1069
DOI:10.1007/s12662-012-0242-z