Psychosoziale Lebenssituation und psychoonkologische Versorgung junger Erwachsener mit Krebs (AYA)

Zusammenfassung Hintergrund Rund 3 % der Krebsneuerkrankungen betreffen in Deutschland jährlich junge Menschen zwischen 15 und 39 Jahren. Diese Patientengruppe wird im englischsprachigen Raum auch als „adolescent and young adult (AYA) patients“ bezeichnet und ist in den letzten Jahren verstärkt unte...

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Published inForum (Heidelberg) Vol. 31; no. 4; pp. 311 - 314
Main Authors Geue, K., Mehnert, A., Leuteritz, K.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 01.09.2016
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Rund 3 % der Krebsneuerkrankungen betreffen in Deutschland jährlich junge Menschen zwischen 15 und 39 Jahren. Diese Patientengruppe wird im englischsprachigen Raum auch als „adolescent and young adult (AYA) patients“ bezeichnet und ist in den letzten Jahren verstärkt untersucht worden. Sie hat besondere altersspezifische Entwicklungsaufgaben zu meistern und entspricht damit nicht dem typischen Patientenprofil der Erwachsenenonkologie. Ziel der Arbeit Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die psychosoziale Lebenssituation der AYA-Patienten. Aufgezeigt werden relevante Problemfelder und Unterstützungsbedürfnisse sowie Herausforderungen für die psychosoziale Versorgung. Ferner wird der Stand der psychoonkologischen Versorgung und Versorgungserfordernisse erläutert. Ergebnisse Bei AYA-Patienten ist die Krebserkrankung und -behandlung mit negativen Auswirkungen insbesondere auf das körperliche (z. B. Leistungsfähigkeit) und psychische Befinden (v. a. Ängste), die Sexualität und Fertilität sowie die berufliche Laufbahn bzw. finanzielle Situation verbunden. Frauen sind oft stärker psychisch belastet als Männer. Ferner besteht ein hohes und häufig unerfülltes Bedürfnis nach altersadäquater psychosozialer Unterstützung. Schlussfolgerungen Auch nach Abschluss der medizinischen Behandlungen können die Krankheitserfahrungen und deren Langzeitfolgen zu großen Einschränkungen des physischen und psychischen Wohlbefindens der AYA-Patienten führen. Diese Patienten benötigen spezifische psychosoziale Versorgungskonzepte. International liegen jedoch nur wenige evidenzbasierte Interventionen bei AYA-Patienten vor. Gleiches gilt für Deutschland. Um die Lebensqualität dieser Patientengruppe zu verbessern, bedarf es dringend der Entwicklung und Implementierung von AYA-Versorgungsangeboten.
ISSN:0947-0255
2190-9784
DOI:10.1007/s12312-016-0089-6