RETRACTED ARTICLE: Mikroneurovaskuläre Gesichtsreanimation über den N. massetericus Rekonstruktionsalternative bei lang bestehender Fazialisparese

Zusammenfassung Hintergrund Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Darstellung der Ergebnisse der mikroneurovaskulären Reanimation der mimischen Funktion durch Innervation über den N. massetericus. Patienten und Methoden Bei 17 Patienten mit irreversiblen Fazialisparesen durch nukleäre Schäden (n=14)...

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Published inNervenarzt Vol. 82; no. 10; pp. 1296 - 1301
Main Authors Dützmann, S., Marquardt, G., Seifert, V., Krishnan, K.G.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 01.10.2011
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Darstellung der Ergebnisse der mikroneurovaskulären Reanimation der mimischen Funktion durch Innervation über den N. massetericus. Patienten und Methoden Bei 17 Patienten mit irreversiblen Fazialisparesen durch nukleäre Schäden (n=14) oder Möbius-Syndrom (n=3) wurde die mimische Funktion mithilfe des hier beschriebenen freien mikroneurovaskulären Muskeltransfers reanimiert. Dieser wurde durch den ipsilateralen N. massetericus innerviert. Die Lidreanimation erfolgte durch einen gestielten Temporalmuskeltransfer. Postoperativ wurden sowohl das subjektive Empfinden von Patient und Untersucher anhand einer standardisierten Skala, das Auftreten von Synkinesien als auch ein Mundwinkelexkursionsindex (MWEI) erhoben. Der Follow-up-Zeitraum lag zwischen 8 und 48 Monaten (im Mittel 26 Monate). Ergebnis Der MWEI normalisierte sich bei 8 der 17 Patienten (47%), verbesserte sich bei 7 der 17 Patienten (41%) und blieb gleich bei 2 der 17 Patienten (12%). Die Fähigkeit, wieder natürlich zu lächeln, regenerierte sich bei 10 Patienten (59%). Synkinesien traten bei allen Patienten auf, waren aber nach einem Jahr bei fast allen Patienten regredient. Die durch die Patienten subjektiv empfundenen Ergebnisse waren noch deutlich besser als die objektiv erhobenen. Schlussfolgerung Von der mimischen Reanimation durch einen freien mikroneurovaskulären, über den N. massetericus innervierten Muskeltransfer können Patienten mit nukleären Läsionen des N. facialis profitieren. Synkinesien treten nach der Operation fast immer auf, sind langfristig aber vollständig regredient. Die Patienten lernen nach der Operation sehr gut, trotz unnatürlicher Innervation, ihre Emotionen adäquat auszudrücken und zeigen eine hohe subjektive Zufriedenheit.
ISSN:0028-2804
1433-0407
DOI:10.1007/s00115-011-3300-0