Der Staffelstein-Score als Messinstrument zur Differenzierung von Rehabilitationspfaden nach Hüft-TEP-Implantation

Fragestellung: Der Staffelstein-Score hat sich als praktikables Messinstrument zur Beurteilung des Rehabilitationserfolges nach HTEP-Implantation erwiesen. Untersucht wird, inwieweit sich der Staffelstein-Score auch zur Differenzierung von Rehabilitationspfaden eignet. Methodik: In einer prospektive...

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Published inPhysikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin
Main Author Kunze, T
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 22.08.2012
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Summary:Fragestellung: Der Staffelstein-Score hat sich als praktikables Messinstrument zur Beurteilung des Rehabilitationserfolges nach HTEP-Implantation erwiesen. Untersucht wird, inwieweit sich der Staffelstein-Score auch zur Differenzierung von Rehabilitationspfaden eignet. Methodik: In einer prospektiven Untersuchung wurden 2009 272 Patienten (132m, 140 w, Ø 64,9 a) zu Beginn (15d postoperativ) und am Ende (30d postoperativ) der orthopädischen Rehabilitationsmaßnahme mittels des etablierten Staffelstein-Score beurteilt. Ziel war eine Gruppeneinteilung für Rehabilitationspfade anhand des Leistungsvermögens. Der Einfluss von Alter, Geschlecht und Messzeitpunkt auf die Einzelkategorien Schmerz, ATL und Funktion des Scores sowie der Anteil der Einzel-Scores auf den Gesamtscore wurden ermittelt. Ergebnisse: Der Gesamt-Score verbesserte sich signifikant von 56,6 auf 92,2 Punkte, ein ähnliches Ergebnis ist bei Aliyev (2010) beschrieben. Patienten <65. Lebensjahr erreichten an beiden Messzeitpunkten signifikant bessere Werte bedingt durch die Kategorien ATL und Funktion, Männer wiesen signifikant bessere Werte bei Schmerz, ATL und dem Gesamtscore auf. Die Gesamtscores bei den Messzeitpunkten <12. bzw. <30. Tag zeigten gegenüber den Messzeitpunkten >12./>30. Tag keine signifikanten Unterschiede, was den Untersuchungen von Wilde (2009) entspricht. Der Anteil der Schmerzkategorie am Gesamtscore war zu Beginn hochsignifikant niedriger als Funktion und ATL, was sich zum Ende der Reha-Maßnahme anglich. Ursache hierfür ist neben der subjektiven Patienteneinschätzung die teilweise dreiwöchige Ossifikationsprophylaxe mit NSAR, die den Score negativ beeinflusst. Durch Wundheilungsstörungen bedingte Einschränkungen finden innerhalb des Scores keine Berücksichtigung, waren aber für das Therapieprogramm bedeutsam. Diskussion: Zu Beginn der Reha-Maßnahme ist der Staffelstein-Score nach HTEP-Implantation zur Einteilung in Reha-Pfade aufgrund fehlender Narbenbeurteilung und dem wenig differenzierten Schmerz-Score nur bedingt nutzbar. Der Reha-Beginn bereits 12 Tage postoperativ hatte keinen negativen Einfluss auf den Gesamtscore. Die Beurteilung der Narbe und eine Differenzierung der Analgetika zum Beispiel nach WHO-Klassifikation erscheinen zusätzlich für einen Score sinnvoll. Die Möglichkeit eines früheren Reha-Beginnes anhand eines „Rehabilitations-Scores“ wäre perspektivisch zu prüfen.
ISSN:0940-6689
1439-085X
DOI:10.1055/s-0032-1322839