Endobronchialer Ultraschall (EBUS) in der Intensivmedizin – seltene Indikation einer bewährten diagnostischen Methode

Diagnostische Probleme in der Intensivmedizin ergeben sich durch die durch apparativ und beatmungsbedingte Maßnahmen verursachte Immobilität der Patienten sowie durch das enge Zeitfenster, in dem bei vital bedrohten Patienten schnellstmöglich eine adäquate Therapie eingeleitet werden muss. Im Vorder...

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Published inPneumologie
Main Authors Woelke, K, Laier-Groeneveld, G
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 02.03.2009
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Summary:Diagnostische Probleme in der Intensivmedizin ergeben sich durch die durch apparativ und beatmungsbedingte Maßnahmen verursachte Immobilität der Patienten sowie durch das enge Zeitfenster, in dem bei vital bedrohten Patienten schnellstmöglich eine adäquate Therapie eingeleitet werden muss. Im Vordergrund stehen somit diagnostische Möglichkeiten, die rasch und bettseitig durchgeführt werden können. In unserer Klinik werden jährlich mehr als 250 EBUS-Untersuchungen durchgeführt. Davon wurden auf unserer Intensivstation bettseitig in den Jahren 07/08 insgesamt 6 EBUS-Untersuchungen mit der 20MHz Minisonde bei beatmeten Patienten durchgeführt. Indikation waren 3 x beatmungspflichtige Hämoptoe, 2 x Malignomverdacht im Röntgenbild bei beatmeten Patienten sowie 1-malig endoskopisch geäußerter Malignomverdacht im Rahmen einer therapeutischen Lavage. Einer der Patienten mit Hämoptoe hatte zusätzlich einen akuten Myokardinfarkt mit kardiogenem Schock. Mittels EBUS konnte bei ihm bei auffälligem Röntgen-Thoraxbefund ein invasiv wachsendes Bronchialkarzinom (T4-Tumor mit Gefäßinfiltration) in der Lingula bei makroskopisch unauffälligem Bronchoskopiebild mit EBUS-guided-TBNA nachgewiesen werden. Daraufhin wurde auf eine Akut-PTCA oder eine Lysetherapie verzichtet. Bei den anderen Patienten mit Hämoptysen sowie bei dem Patienten mit endoskopisch auffälligem Befund konnte mittels EBUS ein Malignom ausgeschlossen werden; die nach Stabilisierung durchgeführte CT-Thorax-Kontrolle bestätigte jeweils die im EBUS erhobenen Befunde. Bei den Patienten mit suspektem Röntgenbild konnte ebenfalls mittels EBUS ein Tumor ausgeschlossen werden, es wurde bei diesen 5 Patienten eine maximale intensivmedizinische Therapie durchgeführt. Zusammenfassend kann der EBUS mit der Minisonde eine hilfreiche diagnostische bettseitig auf der Intensivstation durchführbare Methode sein, die in allen dokumentierten Fällen das therapeutische Procedere richtungsweisend beeinflusste.
ISSN:0934-8387
1438-8790
DOI:10.1055/s-0029-1214119