Kasuistik–Schwangerschaft nach Eizellspende: Fulminante intracranielle Blutung in der Schwangerschaft

Die Reproduktionsmedizin ermöglicht zunehmend auch bei Risikopatientinnen höheren Lebensalters eine Schwangerschaft. Wir berichten über einen schweren Fall einer intracerebralen Massenblutung in der 25. SSW, welche zum Tod von Mutter und Kind führte. Eine 50-jährige Erstgebärende wurde durch Eizells...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inGeburtshilfe und Frauenheilkunde Vol. 68; no. S 01
Main Authors Werling, M, Passuello, V, Haensel, A, Seufert, R, Fischl, F, Kölbl, H
Format Conference Proceeding Journal Article
LanguageGerman
Published 12.09.2008
Subjects
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Die Reproduktionsmedizin ermöglicht zunehmend auch bei Risikopatientinnen höheren Lebensalters eine Schwangerschaft. Wir berichten über einen schweren Fall einer intracerebralen Massenblutung in der 25. SSW, welche zum Tod von Mutter und Kind führte. Eine 50-jährige Erstgebärende wurde durch Eizellspende in Brünn schwanger und entwickelte in der 24+0 SSW akut eine Präeklampsie. Eine antihypertensive Medikation und Lungenreifeinduktion wurden eingeleitet. Bei progredienter neurologischer Symptomatik der Patientin wurde eine CCT veranlasst. Eine massive intrazerebrale Blutung und ein akutes Subduralhämatom links mit Einklemmung wurden diagnostiziert. Aufgrund der ausgedehnten intrakraniellen Blutung und des schlechten klinischen Zustandes der Patientin wurde keine Indikation zur operativen Entlastung der Blutung gesehen. Innerhalb weniger Stunden trat eine zunehmende respiratorische Dekompensation und laborchemische Entwicklung eines HELLP-Syndroms auf. Noch am gleichen Tag wurde der Hirntod der Patientin festgestellt. Wir führten bei schlechter werdender maternaler Oxygenierung die Sectio caesarea aus kindlicher Indikation durch. Ein Mädchen von 440g wurde geboren. Das Kind verstarb am 2. postpartalen Tag an einer fulminanten Hirnblutung IV°. Über Schwangerschaftskomplikationen bei perimenopausalen Patientinnen, welche im Ausland durch Eizellspende konzipiert haben, liegen nur wenige Kasuistiken vor. Insgesamt gilt die Schwangerschaft nach Eizellspende nicht als risikoreicher als eine späte Spontanschwangerschaft. Es handelt sich hierbei um einen tragischen Einzelfallbericht. Eine intensivierte Überwachung ist bei Risikopatientinnen im höheren Lebensalter indiziert.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-0028-1089177