N-terminales pro-B-Typ natriuretisches Peptid im Nabelschnurblut von Feten mit kardialen Fehlbildungen
Ziel: Die meisten Herzvitien werden aufgrund der Parallelschaltung des fetalen Kreislaufs intrauterin gut toleriert. Jedoch können Fehlbildungen, die mit einer Druck- oder Volumenbelastung einhergehen, bereits intrauterin schwerwiegende Veränderungen verursachen bis hin zum irreversiblen Verlust ein...
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Published in | Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie |
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Main Authors | , , , , |
Format | Conference Proceeding |
Language | German |
Published |
17.11.2011
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Summary: | Ziel:
Die meisten Herzvitien werden aufgrund der Parallelschaltung des fetalen Kreislaufs intrauterin gut toleriert. Jedoch können Fehlbildungen, die mit einer Druck- oder Volumenbelastung einhergehen, bereits intrauterin schwerwiegende Veränderungen verursachen bis hin zum irreversiblen Verlust einer Ventrikelfunktion. N-terminales pro-B-Typ natriuretisches Peptid (nt-proBNP) ist ein Marker der kardialen Dysfunktion.1 Es wird als Antwort auf eine erhöhte ventrikuläre Wandspannung freigesetzt und führt zu kardialem ‚Remodeling’ und Fibrose. Wir untersuchten zirkulierendes nt-proBNP bei Feten mit Herzfehlbildungen.
Methodik:
Feten mit einer isolierten kardialer Fehlbildung wurden rekrutiert. Die nt-proBNP-Bestimmung erfolgte mit einem Chemilumineszenz-Immuno-Assay. Eine ausführliche Ultraschall-Untersuchung einschließlich Echokardiographie und Doppler-Sonographie wurde durchgeführt. Als Vergleichsgruppe dienten 78 Fälle eines Normalkollektivs.2
Ergebnis:
45 Feten wurden untersucht. Das durchschnittliche Schwangerschaftsalter betrug 26.9 Wochen (P=0.137 vs. Kontrollen). Fälle mit Herzvitien hatten signifikant erhöhte nt-proBNP-Werte (median 3658ng/L vs. 1696ng/L; P < 0.001). Bei Vorliegen pathologischer Blutflussprofile (A.umbilicalis und / oder Ductus venosus) war eine weitere Erhöhung nachweisbar (median 6086ng/L vs. 2871ng/L; P=0.021), s. Abb. 1. Für Fälle mit intrauteriner Wachstumsrestriktion ergab sich kein Unterschied. Fehlbildungen wurden nach ihrer hämodynamischen Auswirkung in 5 Gruppen eingeteilt. Feten mit links- und rechtsventrikulärer Ausflusstrakt-Obstruktion und intaktem Septum hatten die höchsten Werte (median 6086ng/L vs. 2507ng/L; P=0.013), s. Abb. 2.
Schlussfolgerung:
Bei Feten mit Herzvitien lassen sich bereits im zweiten Trimester erhöhte nt-proBNP-Werte nachweisen, die mit dem Ausmaß der kardialen Belastung korrelieren. Es besteht die Vermutung, dass nt-proBNP beim kardialen ‚Remodeling’ involviert ist, und als früher Marker einer fetalen kardiovaskulären Dysfunktion dienen könnte.
Abb. 1:
Nt-proBNP (ng/L) im Nabelschnurblut von Feten mit Herzvitien und normalen bzw. pathologischen Doppler-Indices, sowie Kontrollen.
†
P
<0.001 vs. Kontrollen;
‡
P
=0.021 vs. Fälle mit normalen Doppler-Indices von A. umbilicalis und / oder Ductus venosus.
Abb. 2:
Nt-proBNP (ng/L) im Nabelschnurblut von Feten mit Herzvitien, 5 Fehlbildungskategorien.
(1) Shunt-Defekte;
(2) linksventrikuläre Ausflußtrakt-Obstruktion mit intaktem Septum (LVOT/IVS);
(3) rechtsventrikuläre Ausflußtrakt-Obstruktion mit intaktem Septum (RVOT/IVS);
(4) RVOT mit Ventrikelseptum-Defekt;
(5) sonstige komplexe Fehlbildungen.
†
P
<0.001 vs. Kontrollen;
‡
P
=0.001 vs. Kontrollen;
§
P
=0.042 vs. Kontrollen;
#
P
=0.013 (Gruppe 2+3 vs. Gruppe 1).
Literatur:
1. Dickstein K et al. Eur Heart J 2008;29:2388-2442. 2. Merz WM et al. Clin Biochem 2010;43:519-521. |
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ISSN: | 0948-2393 1439-1651 |
DOI: | 10.1055/s-0031-1293347 |