Die Eignung von primären Schweinehepatozyten als metabolisierendes System zur Testung von teratogenen Substanzen und ihren Proteratogenen

Die Toxizität von Wirkstoffen und Chemikalien wird gemäß OECD-Testrichtlinien meistens in in-vivo- Tiermodellen untersucht. Diese sind zeit- und kostenintensiv und mit einer großen Belastung für die Tiere verbunden. Daher ist die Etablierung von adäquaten in-vitro -Testsystemen erforderlich. Es gibt...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inZeitschrift für Gastroenterologie
Main Authors Böhme, I, Hempel, M, Brückner, S, Christ, B
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 12.01.2010
Subjects
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Die Toxizität von Wirkstoffen und Chemikalien wird gemäß OECD-Testrichtlinien meistens in in-vivo- Tiermodellen untersucht. Diese sind zeit- und kostenintensiv und mit einer großen Belastung für die Tiere verbunden. Daher ist die Etablierung von adäquaten in-vitro -Testsystemen erforderlich. Es gibt drei validierte Embryotoxizitätstest, für deren Anwendung es jedoch notwendig ist, die metabolische Aktivierung der teratogenen Testsubstanzen in das System zu integrieren, um auch das embryotoxische Potential von Proteratogenen zu erfassen. Die Kombination mit einem Biotransformationssystem, welches auf primären Hepatozyten basiert, könnte dabei zu „metabolisch aktivierten“ Embryotoxizitätstests führen. Das Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Eignung von primären Schweinehepatozyten als metabolisierendes System zur Testung von Teratogenen und deren Proteratogenen. Schweinehepatozyten wurden entsprechend der 2-Schritt anterograden Leberperfusion mit Kollagenase isoliert und unter serum-freien Bedingungen kultiviert. Die Toxizität von 5 Teratogenen und den entsprechenden Proteratogenen wurde nach 24 und 48 Stunden Inkubation im MTT-Test bestimmt und der Metabolismus der Zellen unter basalen Bedingungen über die Aktivität zweier Cytochrom P450 Isoenzyme (EROD und PROD) und deren Expression auf RNA-Ebene zum Zeitpunkt 0 und 48 Stunden untersucht. Unabhängig von der Inkubationszeit zeigten nur einige der untersuchten Substanzen bei sehr hohen Konzentrationen einen negativen Einfluss auf die Zellvitalität. Die Enzymaktivitäten unter basalen Bedingungen blieben über 48 Stunden konstant. Die ausgewählten Verbindungen zeigten keinen Einfluss auf die CYP-Aktivität. Die Ergebnisse sind für die Kombination eines auf Schweinehepatozyten basierenden Biotransformationssystems mit einem validierten in-vitro-Embryotoxizitätstest und die Bestimmung der verfügbaren metabolischen Aktivität der Hepatozyten von großer Bedeutung für die Etablierung validierter in vivo-Testsysteme.
ISSN:0044-2771
1439-7803
DOI:10.1055/s-0029-1246387