Etablierung eines Screenings auf Mangelernährung in der onkologischen Ambulanz: Ein bedeutender Baustein in der ganzheitlichen Betreuung von Krebspatienten
Fragestellung: Ambulante Krebspatienten unter antitumoraler Therapie besitzen häufig ein Risiko für Mangelernährung (ME). Mit dem Ziel, Patienten mit einem Risiko für ME frühzeitig zu identifizieren und rechtzeitig ernährungstherapeutische Maßnahmen einzuleiten zu können, wurde in der onkologischen...
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Published in | Aktuelle Ernährungsmedizin |
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Main Authors | , , , , |
Format | Conference Proceeding |
Language | German |
Published |
29.05.2014
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Summary: | Fragestellung:
Ambulante Krebspatienten unter antitumoraler Therapie besitzen häufig ein Risiko für Mangelernährung (ME). Mit dem Ziel, Patienten mit einem Risiko für ME frühzeitig zu identifizieren und rechtzeitig ernährungstherapeutische Maßnahmen einzuleiten zu können, wurde in der onkologischen Ambulanz der Medizinischen Klinik 1 des Universitätsklinikums Erlangen ein routinemäßiges Screening auf ME etabliert. In einer Querschnittsstudie wurde die Prävalenz des Risikos für ME unter Berücksichtigung von onkologischem Status und aktueller Therapie erhoben.
Methodik:
Vom 04.-29.11.2013 wurde in der onkologischen Ambulanz eine Querschnittsstudie bei 105 Patienten (Pt.) mit unterschiedlichen soliden Tumoren durchgeführt. Das Screening auf Mangelernährung erfolgte mittels Nutritional Risk Screening (NRS). Pt. mit einem Mangelernährungsrisiko wurden vom Ernährungsteam der Klinik betreut. Daten zu Patientencharakteristika, onkologischer Therapie und Ernährungstherapie wurden anhand der Patientenakten erhoben.
Ergebnis:
105 Pt. mit unterschiedlichen soliden Tumoren wurden dokumentiert: Kolorektal (n = 47), Lunge (n = 24), Magen (n = 12), Pankreas (n = 11), Ösophagus (n = 5), sonstige (n = 6). 79 Pt. erhielten eine palliative Chemotherapie. Einen BMI < 18,5 kg/m
2
besaßen 2 Pt. 52,4% waren normalgewichtig, 45,6% hatten einen BMI > 25 kg/m
2
. Bei 58 Pt. (55,2%) lag ein Risiko für Mangelernährung vor (NRS ≥3 Pkt.). Der Anteil an Pt. mit Risiko für ME stieg mit Verschlechterung des Leistungsindex (ECOG). Zyklus und Linie der Chemotherapie schienen das ME-Risiko nicht zu beeinflussen.
ECOG 0
ECOG 1
ECOG ≥2
Pt. mit NRS≥3 Pkt.
38,3%
62,5%
82,4%
Seit Erstvorstellung erhielten 51 Pt. eine künstliche Ernährung (KE) in Form von Trinknahrung (TN), häuslicher enteraler- (HEE) oder parenteraler Ernährung (HPE). Zum Erhebungszeitpunkt wurde die KE bei 31 Pt. (29,5%) durchgeführt (TN = 19, TN+HPE = 10, HPE = 2).
Schlussfolgerung:
In einem gemischten Kollektiv von Krebspatient mit soliden Tumoren und ambulanter Chemotherapie besaß die Hälfte ein Risiko für Mangelernährung. Bei fast einem Drittel war eine künstliche Ernährung erforderlich. Ambulante Tumorpatienten sollten routinemäßig ein Screening auf Mangelernährung erhalten, um bei Bedarf frühzeitig ernährungstherapeutische Maßnahmen einleiten zu können. In der ganzheitlichen Betreuung onkologischer Patienten sollte auf die ernährungstherapeutische Betreuung durch ein Ernährungsteam nicht verzichtet werden. |
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ISSN: | 0341-0501 1438-9916 |
DOI: | 10.1055/s-0034-1375867 |