Smurf 2 – ein onkogener Biomarker bei Patienten mit Kolorektalem Karzinom

Einleitung: Smurf2 (Smad ubiquitination regulatory factor 2) ist ein Mitglied der HECT-Familie der E3 Ubiquitin-Ligasen. Veränderungen in ihrem Expressionsmuster tragen zur Tumorigenese bei. Smurf2 spielt eine entscheidende Rolle in der Zelldifferenzierung, -proliferation und -migration und hat sowo...

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Published inZeitschrift für Gastroenterologie
Main Authors Klupp, F, Giese, C, Kahlert, C, Halama, N, Franz, C, Schmidt, T, Lasitschka, F, Warth, A, Schneider, M, Ulrich, A
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 16.08.2016
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Summary:Einleitung: Smurf2 (Smad ubiquitination regulatory factor 2) ist ein Mitglied der HECT-Familie der E3 Ubiquitin-Ligasen. Veränderungen in ihrem Expressionsmuster tragen zur Tumorigenese bei. Smurf2 spielt eine entscheidende Rolle in der Zelldifferenzierung, -proliferation und -migration und hat sowohl onkogene als auch tumorsuppressive Eigenschaften. Bisher sind Veränderungen in der Expression von Smurf2 in verschiedenen Karzinomentitäten beschrieben. Die Rolle von Smurf2 bei Patienten mit Kolorektalem Karzinom ist jedoch unbekannt. Ziel: Ziel ist es, die Expression sowie das onkogene Potential von Smurf2 bei Patienten mit Kolorektalem Karzinom zu untersuchen (n = 98). Methodik: Expressionsunterschiede von Smurf2 in Kolorektalem Karzinomgewebe sowie in korrespondierender gesunder Mukosa wurden mit real-time PCR ermittelt. Die zelluläre Lokalisation von Smurf2 wurde mittels Immunhistochemie nachgewiesen. In vitro Invasions- und Migrationsassays von Smurf2-siRNA transfizierten DLD-1 und SW-480 Zellen wurden durchgeführt, um das onkogene Potential von Smurf2 zu bestimmen. Anschließend wurden die Ergebnisse mit den klinischen Daten der Patienten korreliert. Ergebnisse: Die RT-PCR zeigte eine signifikant erhöhte Expression von Smurf2 im Tumorgewebe im Vergleich zur gesunden Mukosa. Die Smurf2 Expression korrelierte signifikant mit dem MSI Status der Patienten. Zudem wiesen mikrosatelliten-stabile Patienten mit einer hohen Smurf2 Expression ein signifikant verkürztes Gesamtüberleben auf. Die in vitro Analyse zeigte, dass SW-480 Zellen – nach Knockdown von Smurf2 – signifikant weniger Invasion- und Migrationspotential aufwiesen. DLD-1 Zellen waren signifikant weniger invasiv. Schlussfolgerung: Nach aktuellem Forschungsstand kann unsere Studie als erste eine differentielle Expression von Smurf2 in Kolorektalem Karzinomgewebe im Vergleich zu gesunder Mukosa nachweisen. Die Expression von Smurf2 ist je nach MSS/MSI-Status der Patienten unterschiedlich und beeinflusst das Gesamtüberleben der Patienten. Zudem weist Smurf2 migrierende und die Invasivität fördernde Eigenschaften auf. Wir schlussfolgern, dass Smurf2 eine onkogene Rolle im Kolorektalen Karzinom spielt und ihm zudem auch eine prognostische Bedeutung zugewiesen werden kann.
ISSN:0044-2771
1439-7803
DOI:10.1055/s-0036-1587156