Die MRT-Diffusionsbildgebung ermöglicht den Nachweis von renalen Pathologien im Rahmen des akuten Nierenversagens nach Lungentransplantation

Zielsetzung: Das akute Nierenversagen (ANV) ist bei intensivpflichtigen Patienten (Pat.) und nach großen Operationen wie der Lungentransplantation (LuTx) häufig und ist mit einer schlechten Prognose und dem Risiko einer chronischen Niereninsuffizienz assoziiert. Ziel war es, renale Pathologien im Ra...

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Published inRöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren
Main Authors Tewes, S, Hartung, D, Peperhove, M, Mi-Sun, J, Lichtinghagen, R, Jüttner, B, Gregor, W, Fegbeutel, C, Haller, H, Wacker, F, Güler, F, Hüper, K
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 21.04.2015
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Summary:Zielsetzung: Das akute Nierenversagen (ANV) ist bei intensivpflichtigen Patienten (Pat.) und nach großen Operationen wie der Lungentransplantation (LuTx) häufig und ist mit einer schlechten Prognose und dem Risiko einer chronischen Niereninsuffizienz assoziiert. Ziel war es, renale Pathologien im Rahmen des ANV nach LuTx mittels Diffusionsbildgebung (DWI) zu charakterisieren. Material und Methodik: 48 LuTx-Pat. und 9 gesunde Probanden wurden mittels atemgetriggerter, koronarer DWI (10 b-Werte, b = 0 – 1000 s/m2) und T2 TSE an einem 1,5 T-MRT untersucht. Die Untersuchung erfolgte 14 ± 2 Tage nach LuTx. Die Diffusionsbilder wurden auf die T2-Bilder registriert und Parameterkarten wurden mittels mono- (ADCmono) und biexponentieller Modelle berechnet. ROIs wurden in Nierenrinde und –mark gelegt und die Mittelwerte der Diffusionsparameter bestimmt. Die Nierenfunktion wurde mittels des Serumkreatinins bestimmt. Vorliegen und Schwere des ANV wurden anhand der AKIN-Kriterien definiert. Die statistische Auswertung umfasste ungepaarte t-Tests, ANOVA und Pearson Korrelation. Werte sind als Mittelwert ± Standardabweichung angegeben. Ergebnisse: 60% (29/48) der Pat. entwickelten ein ANV nach LuTx (11-mal mildes, 13-mal moderates und 5-mal schweres ANV). Die Diffusion im Nierenmark war bei Pat. mit ANV (ADCmono = 2,06 ± 0,15*10 – 3 mm2/s) im Vergleich zu Gesunden (2,20 ± 0,09*10 – 3 mm2/s; p < 0,05) und zu LuTx-Pat. ohne ANV (2,19 ± 0,19*10 – 3 mm2/s, p < 0,05) eingeschränkt. Ähnliche Veränderungen fanden sich auch in der Nierenrinde. Die Unterschiede der biexponentiell ermittelten Parameter (Perfusionsfraktion, reine Diffusion ADCdiff) waren weniger ausgeprägt. ADCmono in Nierenrinde und –mark korrelierte invers mit dem Serumkreatinin am Tag des MRT (r =-0,42, p < 0,01 und r =-0,31, p < 0,05). Schlussfolgerungen: Im Rahmen des ANV nach LuTx ist die Diffusion des Nierengewebes im Vergleich zu Patienten ohne ANV und zu gesunden Probanden eingeschränkt. Mögliche Ursachen dafür sind das akute Gewebeödem und zelluläre Infiltrate des Nierengewebes, die bei ANV auftreten.
ISSN:1438-9029
1438-9010
DOI:10.1055/s-0035-1551436