CGRP reduziert den durch GalN/LPS induzierten Leberschaden in der Maus

Einleitung: D-Galactosamin/Lipopolysaccharid (GalN/LPS) induziert bei Mäusen einen immunvermittelten Leberschaden. Hierbei spielt Substanz P (SP) eine entscheidende Rolle. SP wird zusammen mit dem Neuropeptid Calcitonin gene-related peptide (CGRP) ausgeschüttet, was ein Zusammenspiel beider Peptide...

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Published inZeitschrift für Gastroenterologie
Main Authors Kröger, I, Sass, G, Neuhuber, WL, Tiegs, G
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 23.01.2008
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Summary:Einleitung: D-Galactosamin/Lipopolysaccharid (GalN/LPS) induziert bei Mäusen einen immunvermittelten Leberschaden. Hierbei spielt Substanz P (SP) eine entscheidende Rolle. SP wird zusammen mit dem Neuropeptid Calcitonin gene-related peptide (CGRP) ausgeschüttet, was ein Zusammenspiel beider Peptide vermuten lässt. CGRP ist als potentieller Vasodilator bekannt. Seine Rolle in immunvermittelten Entzündungsprozessen wird bisher widersprüchlich beschrieben. Wir haben hier die Rolle von CGRP in der Leber der Maus untersucht. Methodik: Der Nachweis des CGRP Rezeptors wurde durch RT-PCR mit anschließender Sequenzierung und durch FACS-Analysen erbracht. Der CGRP Gehalt in der Leber wurde mittels ELISA bestimmt. In in vivo Versuchen wurden BALB/c Mäuse mit CGRP bzw. CGRP-Rezeptorantagonisten (CGRP 8–37 und BIBN4096BS) vorbehandelt. Der immunvermittelte Leberschaden wurde durch GalN/LPS induziert. Die Expression von TNFα, IL–6 und IL–10 wurde mittels ELISA und RT-PCR bestimmt. Die Leberschädigung wurde durch Messung von Transaminasen und anhand histopathologischer Veränderungen mittels HE-Färbung beurteilt. Ergebnisse: Wir konnten erstmalig nachweisen, dass der CGRP Rezeptor in der Leber der Maus auf B-Zellen, Makrophagen/Monozyten und Hepatozyten exprimiert wird. Die Rezeptor-Expression wird bei Leberentzündung erhöht. Die CGRP Konzentration in der Leber nimmt im Laufe der GalN/LPS induzierten Hepatitis ab. Durch die Vorbehandlung mit CGRP kann die Lebererkrankung reduziert werden. Dies ist durch eine signifikant verminderte ALT- und TNFα-Produktion gekennzeichnet. Das immunsuppressive IL–10 und IL–6, als kritischer Parameter für die Leberregeneration, werden hoch reguliert. Eine verringerte Schadensausbildung durch die Vorbehandlung mit CGRP ist auch histologisch nachweisbar. CGRP-Rezeptorantagonisten verstärken die Entzündungsreaktion und den Leberschaden. Diskussion: CGRP hat sowohl proinflammatorische (vasodilatorischer Effekt) als auch anti-inflammatorische Eigenschaften, die durch eine Hemmung der Produktion entzündungsfördernder Zytokine gekennzeichnet ist. In der Leber überwiegt letzterer Effekt, d.h. CGRP schützt vor immunvermittelter Leberschädigung.
ISSN:0044-2771
1439-7803
DOI:10.1055/s-2008-1037493