In-vitro Studie zur Wirksamkeit der Kombination von Antibiotika und Roentgen-Kontrastmitteln bei der Diskographie
Ziele: Die Diskographie wurde wegen des Risikos der iatrogenen Diszitis stets kontrovers diskutiert; durch technische Fortschritte wurde deren Inzidenz auf 0,15% reduziert. Experimente an Schafen in 1990 (Osti) zeigten nach prophylaktischer systemischer Zephalosporingabe keine Diszitis, so dass prop...
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Published in | RöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren |
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Main Authors | , , , , , , , |
Format | Conference Proceeding |
Language | German |
Published |
13.05.2009
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Summary: | Ziele:
Die Diskographie wurde wegen des Risikos der iatrogenen Diszitis stets kontrovers diskutiert; durch technische Fortschritte wurde deren Inzidenz auf 0,15% reduziert. Experimente an Schafen in 1990 (Osti) zeigten nach prophylaktischer systemischer Zephalosporingabe keine Diszitis, so dass prophylaktisch Antibiotika systemisch bei Patienten vor Diskographie injiziert werden. Da systemische Antibiotikagabe ein Hauptfaktor für bakterielle Resistenzen ist, sollten andere Applikationsformen, wie die direkte intradiskale Injektion zum Einsatz kommen.
Ziel der in-vitro Experimente ist zu evaluieren, ob die verwandten Röntgen-Kontrastmittel (RKM) alleine einen antimikrobiellen Effekt haben, oder ob durch Kombination von Antibiotika mit RKM ein synergistischer/antagonistischer Effekt der Antibiotikawirkung eintritt.
Methode:
5 Bakterienstämme, die eine Diszitis auslösen können, S aureus, S epidermidis, E coli, K pneumoniae, P aeruginosa, wurden mit absteigenden Konzentrationen von Gentamycin, Clindamycin, Ceftriaxone getestet. Um potenzielle Effekte von RKM festzustellen, wurden die Experimente unter Hinzugabe von Iohexol, Iopamidol, Iosimenol wiederholt. Um eine moegliche antibiotische Potenz der jodierten RKM zu evaluieren, wurden die Bakterienstämme mit den RKM alleine beimpft. Alle in-vitro Experimente wurden 5x bzw. 10x (RKM) wiederholt, um Reproduzierbarkeit zu gewährleisten. Mann-Whitney ROT erfolgte zur statistischen Analyse.
Ergebnis:
Die bakterioziden/bakteriostatischen Eigenschaften von Gentamycin, Clindamycin, Ceftriaxone blieben in Gegenwart von Iohexol, Iopamidol, Iosimenol unverändert. Iohexol, Iopamidol, Iosimenol alleine zeigten eine deutlich geringere Hemmung des Bakterienwachstums nur bei hoher RKM-Konzentration.
Schlussfolgerung:
Die in-vitro Experimente unterstützen eine Antibiotikabeimischung zum RKM bei intradiskaler Gabe zur Diszitisprophylaxe.
Eine prophylaktische systemische Antibiotikagabe vor Diskographie wird überflüssig.
Das Risiko einer Antibiotikaresistenz wird reduziert.
Korrespondierender Autor:
Langer RD
FMHS – UAE University, Radiology, Tawam Street, 0000, Al Ain – Abu Dhabi
E-Mail:
rlanger@uaeu.ac.ae |
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ISSN: | 1438-9029 1438-9010 |
DOI: | 10.1055/s-0029-1221742 |