MRT-Lungenvolumetrie bei Feten mit kongenitaler Zwerchfellhernie: Pränatale Vorhersage der Notwendigkeit eines Patch-Verschlusses des Zwerchfelldefektes
Zielsetzung: In Abhängigkeit von der Defektgröße wird der Zwerchfelldefekt bei Patienten mit kongenitaler Zwerchfellhernie (CDH) entweder durch eine primäre Naht oder durch Einnähen eines Kunststoff-Patches verschlossen. Untersucht wurde in der vorliegenden Studie die Möglichkeit, die Notwendigkeit...
Saved in:
Published in | RöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren |
---|---|
Main Authors | , , , , , , |
Format | Conference Proceeding |
Language | German |
Published |
22.04.2014
|
Online Access | Get full text |
Cover
Loading…
Summary: | Zielsetzung:
In Abhängigkeit von der Defektgröße wird der Zwerchfelldefekt bei Patienten mit kongenitaler Zwerchfellhernie (CDH) entweder durch eine primäre Naht oder durch Einnähen eines Kunststoff-Patches verschlossen. Untersucht wurde in der vorliegenden Studie die Möglichkeit, die Notwendigkeit eines Patch-Verschlusses bei Patienten mit CDH, basierend auf dem relativen fetalen Lungenvolumen (observed/expected (o/e) MR-FLV), bereits pränatal vorherzusagen.
Material und Methodik:
247 Feten mit CDH erhielten zwischen der 24.-39. Schwangerschaftswoche eine MRT-basierte Lungenvolumetrie zur Ermittlung des o/e MR-FLV. Die prognostische Qualität des o/e MR-FLV hinsichtlich der Notwendigkeit eines Patch-Verschlusses wurde mittels ROC-Analyse und logistischer Regressionsanalyse beurteilt. Zusätzlich wurde die prognostische Wertigkeit der fetalen Leberposition (herniert/nicht herniert) untersucht.
Ergebnisse:
77% Patienten mit CDH (190/247) benötigten einen Patch zum Verschluss des Zwerchfelldefektes und bei 23% (57/247) konnte der Defekt durch eine Naht primär verschlossen werden. Das mittlere o/e MR-FLV der Feten mit Patch-Verschluss war signifikant kleiner (27,7 ± 10,2%) als das der Feten mit Primärverschluss (40,8 ± 13,8%, p < 0,0001, AUC=0,786). Bei einem pränatal ermittelten o/e MR-FLV von 20% benötigen 92% der Patienten einen Patch-Verschluss, verglichen mit nur 24% der Feten bei einem o/e MR-FLV von 60%. Die Position der fetalen Leber während der MR-Untersuchung zeigte ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf den postnatalen Patch-Bedarf (p < 0,0001) und konnte zusätzlich zum o/e MR-FLV die prognostische Genauigkeit verbessern (AUC=0,827).
Schlussfolgerungen:
Bei Patienten mit CDH ermöglicht das pränatal ermittelte o/e MR-FLV eine hochwertige Vorhersage bezüglich der Notwendigkeit eines Patches zum Verschlusses des Zwerchfelldefektes. Die fetale Leberposition zusätzlich zum o/e MR-FLV verbessert die prognostische Genauigkeit der pränatalen Abschätzung der Wahrscheinlichkeit des Patch-Bedarfs.
E-Mail:
Claudia.Hagelstein@umm.de |
---|---|
ISSN: | 1438-9029 1438-9010 |
DOI: | 10.1055/s-0034-1373112 |