Geburtskohortenstudie EcoCare-PIn – Ergebnisse von Sekundärdatenanalysen zur Inanspruchnahme medizinischer Versorgungsleistungen bei Frühgeborenen mit dem Schwerpunkt regionaler Versorgungsunterschiede

Einleitung/Hintergrund: Die BMBF-geförderte Geburtskohortenstudie EcoCare-PIn (Early comprehensive Care of Preterm Infants – effects on quality of life, childhood development, and healthcare utilization) gestattet die populationsbezogene und räumlich stratifizierte Analyse von Morbiditäts- und Inans...

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Published inDas Gesundheitswesen
Main Authors Arnold, K, Druschke, D, Heinrich, L, Stephan, V, Reichert, J, Rüdiger, M, Schmitt, J
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 15.09.2016
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Summary:Einleitung/Hintergrund: Die BMBF-geförderte Geburtskohortenstudie EcoCare-PIn (Early comprehensive Care of Preterm Infants – effects on quality of life, childhood development, and healthcare utilization) gestattet die populationsbezogene und räumlich stratifizierte Analyse von Morbiditäts- und Inanspruchnahmemustern Frühgeborener in Sachsen mithilfe von Routinedaten einer Krankenkasse. Ziel der Fragestellung: Wie gestaltet sich die Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Versorgungsleistungen durch Kinder mit geringem Geburtsgewicht über einen 5-jährigen Beobachtungszeitraum (2009 – 2013); lassen sich regionale Versorgungsunterschiede (Stadt-Land) beobachten? Studiendesign/Methoden: Im Rahmen erster deskriptiver Analysen wurden Routinedaten der AOK PLUS (stationäre und ambulante Leistungen) der 2007 bis 2008 geborenen, von Januar 2009 bis Dezember 2013 durchgängig versicherten sächsischen Kinder hinsichtlich stationärer und ambulanter Inanspruchnahme sowie regionaler Versorgungsunterschiede analysiert (N = 26.667). Dabei wurde nach Geburtsgewicht stratifiziert (< 1.500 g: very low birthweight infants – VLBW; 1.500 bis unter 2.500 g: low birthweight – LBW; ≥2.500 g: normal birthweight – NBW). Ergebnisse: Im 5-jährigen Beobachtungzeitraum hatten 66% der VLBW-, 55% der LBW- und 43% der NBW-Kinder mindestens einen Krankenhausaufenthalt. Der Anteil hospitalisierter Kinder lag in allen Geburtsgewichtsgruppen im ländlichen Raum höher als im städtischen (VLBW 70 bzw. 63% (n.s.), LBW 58 bzw. 47% NBW 46 bzw. 35% (beide p < 0,001). Hospitalisierte VLBW-Kinder hatten im Mittel 3,5 (SD 3,8) Krankenhausaufenthalte, verglichen mit 2,6 (SD 3,6) Aufenthalten bei LBW- und 1,9 (SD 1,9) bei NBW-Kindern. Abgebildet über den proxy der Anzahl an Abrechnungsscheinen zeigten VLBW-Kinder mit im Median 39 Abrechnungsscheinen (IQR 20) auch die höchste Inanspruchnahme ambulanter Leistungen (LBW: 31 (IQR 18), NBW: 29 (IQR 16)). Bei VLBW-Kindern mit häufiger Inanspruchnahme war der durch Pädiater erbrachte Versorgungsanteil im ländlichen Raum geringerer als im städtischen (61 vs. 70%). Diskussion/Fazit: VLBW-Kinder weisen bis zum Schuleintrittsalter eine deutlich erhöhte Inanspruchnahme stationärer und ambulanter Gesundheitsleistungen auf. Weiterführende Analysen sollten lebenszeitbezogen (nicht jahresweise) erfolgen und die Inanspruchnahme ambulanter Leistungen über Abrechnungsschein-Niveau hinausgehend abbilden. Schlussfolgerung und Praxisrelevanz: Stadt-Land-Unterschiede in den Hospitalisierungen von VLBW-Kindern deuten auf mögliche Effizienzreserven im Gesundheitssystem hin. Unterschiede in Abhängigkeit von der Versorgungsregion (Stadt vs. Land) bedürfen einer weiterführenden Analyse zur Prüfung der bedarfsgerechten Versorgungsqualität.
ISSN:0941-3790
1439-4421
DOI:10.1055/s-0036-1586622