Myokardiale Funktion bei Feten mit hypoplastischem Linksherz (HLH)

• Published in: Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie
• Main Authors: Enzensberger, C, Graupner, O, Degenhardt, J, Wieg, L, Tenzer, A, Jansen, M, Axt-Fliedner, R
• Format: Conference Proceeding
• Language: German
• Published: 12.08.2015
• ISSN: 0948-2393; 1439-1651
• DOI: 10.1055/s-0034-1375762

Zielsetzung : Das Outcome von Patienten mit einem hypoplastischen Linksherz (HLH) wird durch die rechtsventrikuläre Funktion beeinflusst. Ziel dieser Untersuchung war es, zu untersuchen, inwiefern sich Unterschiede in der rechtsventrikulären Funktion bei HLH-Feten schon während der Schwangerschaft zeigen. Methoden und Patienten : Es handelt sich um eine prospektive Studie mit 28 Feten mit HLH im Vergleich zu einem Kontrollkollektiv bestehend aus 31 normalen Feten. Das Gestationsalter war in beiden Gruppen gleichmäßig verteilt. Die Trikuspidalklappenringauslenkung (TAPSE) wurde mittels M-Mode bestimmt. Die Einfluss- und Ausflussgeschwindigkeiten wurden mittels konventionellem Spektraldoppler und Spektral- Gewebedoppler (PW-TDI) gemessen. Anschließend wurden die E/A- und die E/E'- Ratio sowie der durch Gewebedoppler erzielte myokardiale Perfomance-Index (MPI) berechnet. Resultate : In HLH Feten zeigten sich höhere E und A Geschwindigkeiten (durchschnittlich 40,4 cm/s vs. 34,6 cm/s; 61,8 cm/s vs. 54,1 cm/s, p < 0,01 bzw. < 0,05). Im Kontrollkollektiv nahm das E/A-Verhältnis mit fortschreitender Schwangerschaft zu. Die A' Spitzengeschwindigkeit war signifikant langsamer bei den Kontrollfeten im Vergleich zu der HLH-Gruppe (5,7 vs. 7,4, p < 0,05). Rechtsventrikuläre MPI-Werte und TAPSE zeigten hingegen keine signifikanten Unterschiede. Diskussion : Die Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen der rechtsventrikulären Funktion womöglich schon während der Schwangerschaft beginnen. Eine Bestätigung dieser ersten Ergebnisse sollte nun durch Doppler unabhängige Techniken erfolgen, um somit die Ventrikelfunktion bei HLH- Feten weiter zu erforschen, wodurch sich in Zukunft womöglich die Beratung der Eltern und das postnatale Management verändern könnten.