Verträglichkeit und Wirksamkeit von Linagliptin in Kombination mit Basalinsulin in der gefährdeten Patientenpopulation der älteren Typ-2-Diabetiker (Alter ≥70 Jahre)

Fragestellung: Ältere Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D) weisen häufig eine längere Erkrankungsdauer und eine verminderte Betazell-Funktion auf, wodurch oft eine Kombinationstherapie mit Basalinsulin erforderlich ist. Eine Möglichkeit zur Verbesserung der glykämischen Kontrolle besteht in der Erhöhu...

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Published inDiabetologie und Stoffwechsel
Main Authors Woerle, HJ, Neubacher, D, Patel, S, Eynatten, M von
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 19.04.2013
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Summary:Fragestellung: Ältere Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D) weisen häufig eine längere Erkrankungsdauer und eine verminderte Betazell-Funktion auf, wodurch oft eine Kombinationstherapie mit Basalinsulin erforderlich ist. Eine Möglichkeit zur Verbesserung der glykämischen Kontrolle besteht in der Erhöhung der Insulindosis. Damit geht allerdings oft ein erhöhtes Hypoglykämierisiko einher, das die allgemeinen Sicherheitsbedenken bei dieser gefährdeten Patientengruppe erhöht. Ältere Patienten könnten deswegen von einer alternativen Therapieoption profitieren, z.B. einem zusätzlichen oralen Antidiabetikum, das sicher in Kombination mit ihrem Basalinsulin angewendet werden kann. Linagliptin (LINA) ist ein oraler DPP-4-Inhibitor, der bei gebräuchlichen oralen antidiabetischen Therapieregimen eine klinisch bedeutsame Wirksamkeit bei einem mit Placebo (PBO) vergleichbaren Nebenwirkungssprofil hat. Zudem ist es einmal täglich in einer Dosis einzunehmen, die auch bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion nicht angepasst werden muss, wodurch es praktisch zu dosieren ist und die Therapietreue verbessern kann. Methodik: Zwei Phase 3-Studien mit LINA vs. PBO zusätzlich zu Basalinsulin als T2D-Management bei älteren Patienten (≥70 Jahre) wurden für eine prä-spezifizierte gepoolte Analyse verwendet, um die Verträglichkeit und Wirksamkeit bei älteren Patienten zu bewerten. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des HbA 1c nach 24 Wochen im Vergleich zum Ausgangswert. Die Sicherheit und Verträglichkeit wurden anhand Unerwünschter Ereignisse (UE) ebenfalls überprüft. Ergebnisse: Insgesamt 247 Patienten mit unzureichender Blutglukosekontrolle unter Insulin glargin, Insulin detemir oder NPH-Insulin erhielten entweder einmal täglich 5 mg LINA (n = 126) oder PBO (n = 121). Die durchschnittlichen Insulindosen waren 35,0 bzw. 36,6 IE. Das Ausgangs-Alter und der -HbA 1c waren 74,3 Jahre und 8,2% in beiden Gruppen. 95,1% der Patienten hatten Diabetes seit mehr als 5 Jahren. Nach 24 Wochen war die durchschnittliche, PBO-korrigierte HbA 1c -Änderung unter LINA -0,77% (p < 0,0001). Die UE-Häufigkeit war generell niedriger bei LINA (75,4%) vs. PBO (81%). Studienmedikation-bedingt waren 16,7% (LINA) vs. 20,7% (PBO) der UE. Die Mehrzahl der UE war von milder bis moderater Intensität bei LINA und PBO (schwere UE: 5,6% [LINA] vs. 7,4% [PBO]) und die meisten UE waren nicht schwerwiegend (schwerwiegende UE: 9,5% [LINA] vs. 18,2% [PBO]). Hypoglykämien traten bei 28,6% bzw. 37,2% der Patienten unter LINA bzw. PBO auf. Die Häufigkeit vorzeitiger Studienabbrüche war bei LINA geringer als bei PBO (7,1% vs. 14,0%) und die häufigsten Ursachen waren UE (4,0% [LINA] vs. 3,3% [PBO]) und Verweigerung der Medikationseinnahme (1,6% [LINA] vs. 5,0% [PBO]). Schlussfolgerung: LINA in Kombination mit Basalinsulin wurde von dieser gefährdeten älteren Patientengruppe gut vertragen und bewirkte eine klinisch bedeutsame Verbesserung der glykämischen Kontrolle ohne erhöhtes Hypoglykämierisiko.
ISSN:1861-9002
1861-9010
DOI:10.1055/s-0033-1341662