Beeinflusst die Kühlsprayanwendung am Fuß die dynamische Stabilisationsfähigkeit?

Zusammenfassung Hintergrund: Kälte wird bei der Akutbehandlung von muskuloskelettalen Verletzungen am Spielfeldrand aufgrund ihrer analgetischen Wirkung und der einfachen Anwendung häufig eingesetzt. Nicht selten kehren die Athleten direkt nach der Intervention ins Spielgeschehen zurück. Ob die kurz...

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Published inSportverletzung, Sportschaden Vol. 29; no. 2; pp. 99 - 106
Main Authors Huber, C., Swanenburg, J., Leusch, M., Tscholl, P. M.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Stuttgart · New York Georg Thieme Verlag KG 15.06.2015
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund: Kälte wird bei der Akutbehandlung von muskuloskelettalen Verletzungen am Spielfeldrand aufgrund ihrer analgetischen Wirkung und der einfachen Anwendung häufig eingesetzt. Nicht selten kehren die Athleten direkt nach der Intervention ins Spielgeschehen zurück. Ob die kurzzeitige Kühlung wie bei der Anwendung von Kühlspray einen Einfluss auf die dynamische Stabilisationsfähigkeit besitzt, ist nicht bekannt. Ziel dieser Studie war herauszufinden, ob die Kühlsprayanwendung am Fuss die dynamische Stabilisationsfähigkeit gesunder Probanden beeinflusst. Methode: Es wurde eine randomisiert kontrollierte und einfach verblindete Pilotstudie im Crossoverdesign (intra-individueller Vergleich) durchgeführt. Verglichen wurde die Time-to-stability (TTS) in mediolaterale (ML) und anteroposteriore (AP) Richtung von 22 gesunden sportlichen Probanden (15 Frauen, 7 Männer im Alter von 31,8 Jahren ± 5,7), gemessen mit einer Kraftmessplatte bei zwei verschiedenen Tests (Side-Step-down und 1-Leg-jump). Als Intervention wurden Kühlspray und Wasserspray am lateralen oberen Sprunggelenk (OSG) verwendet. Erhoben wurde bei den Probanden Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht, Vorverletzungen des OSG, Tegner-Aktivitätsskala und dominantes Bein. Ergebnisse: In keinem der beiden Tests wurde ein signifikanter Unterschied der TTS zur Baseline-Messung nach der Applikation von Kühlspray und Wasserspray am lateralen OSG festgestellt (p > 0,05). Die Überprüfung der Zusatzvariablen „Vorverletzungen des OSG“ zeigte einen signifikanten Einfluss auf die TTS am nicht dominanten Bein beim 1-Leg-jump in mediolaterale Richtung nach der Applikation von Kühlspray (p = 0,027). Beim dominanten Bein zeigte sich eine Tendenz (p = 0,062). Schlussfolgerung: Es konnte kein signifikanter Einfluss einer Kühlsprayanwendung am lateralen OSG auf die dynamische Stabilisationsfähigkeit von gesunden Probanden gefunden werden. Bei Probanden mit einer Vorverletzung des OSG hat die Applikation von Kühlspray die dynamische Stabilisationsfähigkeit verändert. Ob weitere, die Stabilisationsfähigkeit beeinflussende Faktoren, wie Vorermüdung und Gegenspieler oder die Applikation von Kühlspray auf die Muskulatur diesen Effekt vergrößern, sollte in einer weiteren Untersuchung differenziert werden.
ISSN:0932-0555
1439-1236
DOI:10.1055/s-0034-1399100