Extraperitoneale (ECS) im Vergleich zu transperitonealer Sectio (TCS): ein prospektiv randomisierter Vergleich von operativ verursachter Morbidität

Einführung: Weltweit ist die supracervikale transperitoneale Sectio, modifiziert nach Misgav Ladach, als Standartoperationstechnik etabliert. Bei der extraperitonealen Sectio wird die Peritonealhöhle nicht eröffnet und das Eintreten von Blut, Fruchtwasser und Vernix in die Peritonealhöhle verhindert...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inGeburtshilfe und Frauenheilkunde Vol. 72; no. 5
Main Authors Tappauf, C, Schest, E, Reif, P, Lang, U, Schoell, W
Format Conference Proceeding Journal Article
LanguageGerman
Published 24.05.2012
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Einführung: Weltweit ist die supracervikale transperitoneale Sectio, modifiziert nach Misgav Ladach, als Standartoperationstechnik etabliert. Bei der extraperitonealen Sectio wird die Peritonealhöhle nicht eröffnet und das Eintreten von Blut, Fruchtwasser und Vernix in die Peritonealhöhle verhindert. Es scheint deshalb vorstellbar, dass resorptive und inflammatorische Prozesse im Peritonealraum ausbleiben und Schmerzen, intestinale Dysfunktionen und Adhäsionen verringert werden. Das Ziel dieser Studie ist ECS und TCS bezüglich postoperativer Morbidität zu vergleichen. Methode: 52 Frauen vor elektiver Sectio werden eingeladen an dieser Studie teilzunehmen. Abnorme Plazentalokalisationen stellen ein Ausschlusskriterium dar. Wird das Peritoneum in der Fallgruppe der extraperitonealen Sectiones intraoperativ eröffnet, werden die Frauen von der Studie ausgenommen. Die Studie ist prospektiv randomisiert einfach blind angelegt. Primärer Endpunkt dieser Studie ist der Abdominalschmerz gemessen an der visual analog Skala (VAS) 0–10. Intraoperatives Erbrechen, postoperativer Schulterschmerz, sowie Harn- und Stuhlprobleme stellen sekundäre Endpunkte dar. Ergebnisse: Es wurden bereits 22 Frauen in der laufenden Studie inkludiert. In einer aktuellen Zwischenauswertung zeigt sich ein Trend der Reduktion des maximalen postoperativen Schmerzes am 2. postoperativen Tag in der TCS versus ECS mit einem Mittel von 5,6 bzw. 4,1 (p=0,051). Das mittlere intraoperative Erbrechen in TCS versus ECS sind 4,1 bzw. 0,0 (p=0,001). In TCS versus ECS sind postoperative Schulterschmerzen 2,5 bzw. 0,2 (p=0,023). Bezüglich Harn- und Stuhlproblemen können bis jetzt keine Unterschiede berichtet werden. Kommentar: Extraperitoneale Sectiones sind technisch machbar. Durch eine Einführung dieser modifizierten Technik bei Frauen mit elektiven Sectiones könnte die postoperative Morbidität verringert werden. Für genauere Ergebnisse sind weitere Untersuchungen in der laufenden Studie notwendig.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-0032-1313700