Häufigkeit maligner Dünndarmtumore bei Patienten die eine Doppel-Ballon Enteroskopie (DBE) aufgrund einer unklaren gastrointestinalen Blutung erhalten

Einleitung: Die DBE hat sich als effektive endoskopische Technik für die Diagnostik des Dünndarms neben der Kapselendoskopie (KE) etablieren können. Eine der häufigsten Indikationen für die Durchführung einer DBE ist die unklare GI-Blutung (UGIB). Ziele: Evaluierung der Häufigkeit maligner Dünndarmt...

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Published inZeitschrift für Gastroenterologie
Main Authors Neumann, H, Fry, LC, Rickes, S, Küster, D, Malfertheiner, P, Mönkemüller, K
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 28.09.2009
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Summary:Einleitung: Die DBE hat sich als effektive endoskopische Technik für die Diagnostik des Dünndarms neben der Kapselendoskopie (KE) etablieren können. Eine der häufigsten Indikationen für die Durchführung einer DBE ist die unklare GI-Blutung (UGIB). Ziele: Evaluierung der Häufigkeit maligner Dünndarmtumore (MDT) bei Pat. die eine DBE aufgrund einer UGIB erhalten hatten. Methodik: Prospektiv wurden über den Zeitraum von 4 Jahren die Daten aller Pat. gesammelt, die eine DBE zur Diagnostik einer UGIB erhalten hatten. Die DBE wurde mit Fujinon-Geräten durchgeführt. Die UGIB („obscure overt“ oder „obscure occult“) wurde entsprechend den Richtlinien der AGA definiert. Eine gleichzeitige KE wurde jeweils vor der DBE bei 71% der Pat. mit „obscure occult“ Blutung und bei 45% der Pat. mit „obscure overt“ Blutung durchgeführt. Ergebnis: 152 DBE-Untersuchungen wurden bei 114 Pat. durchgeführt. In 27 Fällen lag eine „obscure occult“, in 87 Fällen eine „obscure overt“ Blutung vor. Insgesamt wurden 14 MDT diagnostiziert. Davon 6 Adenokarzinome des Jejunum, 3 GIST, 2 NET, 2 Dünndarmlymphome und 1 Metastase eines Testiskarzinoms. Die Inzidenz MDT betrug 12,3%. Die Inzidenz bei Pat. die sich mit einer „obscure occult“ Blutung vorgestellt hatten betrug 25,9%, verglichen mit 8,1% bei Pat. mit einer „obscure overt“ Blutung. Bei 2 Pat. (1 Adenokarzinom, 1 Lipom) war sowohl die DBE ebenso wie eine initial durchgeführte KE unauffällig geblieben (miss rate: 14,3%). Aufgrund persistierender Anämie wurde bei diesen Pat. eine explorative Laparoskopie durchgeführt. Mit Ausnahme der beiden Pat. mit Dünndarmlymphomen erhielten alle Pat. eine explorative Laparotomie mit Resektion des Tumors. Bei der Durchführung der DBE traten keinerlei schwerwiegende Komplikationen auf. Schlussfolgerung: Die Inzidenz MDT bei Pat. die eine DBE zur Diagnostik einer UGIB erhalten hatten betrug 12,3%. Die höchste Inzidenz konnte bei Pat. mit „obscure occult“ Blutung festgestellt werden. In 2 Fällen konnte der Tumor sowohl mittels KE als auch mittels DBE nicht diagnostiziert werden. Entsprechend sollten bei Pat. mit schwerwiegenden und persistierenden Anämien, auch bei negativer KE oder DBE, höhergradig invasive Diagnoseverfahren wie die explorative Laparotomie diskutiert werden.
ISSN:0044-2771
1439-7803
DOI:10.1055/s-0029-1241460