Effekte der Tolvaptan-Therapie bei Hyponatriämie (HN)-Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom und Syndrom der inadäquaten ADH Sekretion (SIADH)

Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom (SLCL) entwickeln oft eine Hyponatriämie (HN) mit einer Häufigkeit von 11% bis 44%. Die Symptome der HN reichen von Abgeschlagenheit, Gangstörungen, Schwindel, Konzentrationsstörungen (bei chronischer und milder bis moderater HN) bis zu Krampfanfällen, Atem...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inPneumologie
Main Authors Petereit, C, Zaba, O, Teber, I, Grohé, C
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 01.03.2012
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom (SLCL) entwickeln oft eine Hyponatriämie (HN) mit einer Häufigkeit von 11% bis 44%. Die Symptome der HN reichen von Abgeschlagenheit, Gangstörungen, Schwindel, Konzentrationsstörungen (bei chronischer und milder bis moderater HN) bis zu Krampfanfällen, Ateminsuffizienz und Koma (bei akuter und schwerer HN). Die HN sowie eine erfolglose Korrektur der Natriumwerte sind mit einem kürzeren Gesamtüberleben assoziiert und sind ein möglicher negativer Prädiktor. Ursache der HN bei SCLC-Patienten ist hauptsächlich das Syndrom der inadäquaten ADH Sekretion (SIADH). Die HN im Rahmen des SIADH war bislang schwierig zu behandeln. Mit Tolvaptan, einem oralen ADH-Antagonist, steht seit kurzem eine neue therapeutische Option zur Verfügung. Es wurden 10 Patienten mit einer schweren SIADH-assoziierten HN (pNA <125mmol/l) auf die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tolvaptan untersucht. Alle 10 Patienten zeigten ein Ansprechen auf die Tolvaptantherapie mit einer kurzfristigen und anhaltenden Normalisierung der Natriumwerte im Verlauf und dem Abklingen der HN-Symptome. Tolvaptan war insgesamt gut verträglich, nur ein Patient zeigte Nebenwirkungen in Form von Durst und Pollakisurie. Weiterhin zeigte sich, dass einige Patienten zügig auf die Tolvaptangabe mit einem Anstieg des Natriumspiegels reagierten und nur eine kurzfristige, niedrig dosierte Tolvaptantherapie nötig war, während andere Patienten eine weit höhere, längerfristige Therapie brauchten. Letzteres betraf vor allem Patienten im Stadium IV mit bulky disease bzw. Tumorprogress. Somit scheinen verschiedene Ansprechmuster bei SCLC und SIADH – fast responder vs. slow responder- vorzuliegen. Die Therapie der schwergradigen HN ist mit Tolvaptan gut steuerbar und führt zur kontrollierten Korrektur der HN sowie der Rückbildung der HN-Symptome bei Patienten mit SCLC und SIADH. Eine Anpassung der Tolvaptandosierung in Abhängigkeit von Ansprechmuster ist erforderlich.
ISSN:0934-8387
1438-8790
DOI:10.1055/s-0032-1302850