Informationsüberflutung am Arbeitsplatz

HintergrundMit der Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien haben sich das Informationsaufkommen erhöht und die Kommunikationswege verkürzt. Vor dem Hintergrund der mit der Digitalisierung fortschreitenden Veränderung der Arbeit gewinnt das Phänomen der Informationsüberflutung,...

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Published inZentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie Vol. 69; no. 3; pp. 119 - 132
Main Authors Junghanns, G, Kersten, N
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.01.2019
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Summary:HintergrundMit der Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien haben sich das Informationsaufkommen erhöht und die Kommunikationswege verkürzt. Vor dem Hintergrund der mit der Digitalisierung fortschreitenden Veränderung der Arbeit gewinnt das Phänomen der Informationsüberflutung, das bereits im letzten Jahrhundert von Bedeutung war, zunehmende Relevanz. Beschäftige erleben häufig ein „Zuviel“ an Informationen, das unter Umständen schwer zu bewältigen ist.Material und MethodenDie vorliegende Studie ermittelt auf der Basis einer Bevölkerungsstudie (N = 20.030) Tätigkeitsmerkmale, die im Zusammenhang mit dem Erleben von Informationsüberflutung stehen und diese kennzeichnen.ErgebnisseDie Analysen zeigen, dass bestimmte Arbeitsanforderungen, wie z. B. starker Termin- oder Leistungsdruck, Störungen und Unterbrechungen oder auch verschiedene Vorgänge bei der Arbeit gleichzeitig im Auge behalten zu müssen, wichtige Merkmale sind, die mit dem Informationsüberflutungserleben einhergehen. Ressourcen, wie eine empfundene gerechte Verteilung der Arbeit, aber auch Hilfe und Unterstützung vom Vorgesetzten oder Kollegen tragen dazu bei, das Erleben von Informationsüberflutung zu vermindern.DiskussionKonkrete Ursache-Wirkungs-Beziehungen können hier jedoch nicht aufgeklärt werden, vielmehr ist von einer Assoziation der gefundenen Faktoren mit dem Informationsfluterleben auszugehen. Informationsüberflutung spiegelt somit ein multifaktorielles Geschehen wider, das Gestaltungsbedarf aufzeigt. Es bedarf weiterer Analysen, um deren Einfluss auf den Gesundheitszustand zu prüfen und damit Aussagen für eine gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung machen zu können.
ISSN:0944-2502
2198-0713
DOI:10.1007/s40664-018-0320-7